Altendorf. . Die Rodung an der Rheinischen Bahn war am Freitag Thema im Betriebsausschuss des Ruhrverbandes.

Mit zum Teil drastischen Worten rechtfertigte RVR-Bereichsleiter Ulrich Carow gestern die massive Rodung auf der Rheinischen Bahn in Altendorf. Wie berichtet, war dort im Bereich Schölerpad auf mehreren hundert Metern Länge die Böschung abgeholzt worden – sehr zum Ärger zahlreicher Radfahrer, Spaziergänger und Läufer.

Nach dem Pfingststurm „Ela“ gehe es „um die Sicherheit von Leib und Leben“, sagte Ulrich Carow gestern im Betriebsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der an der Kronprinzenstraßte tagte. Er antwortete damit auf eine Anfrage der Linke-Fraktion nach den Hintergründen der Aktion.

Sperrung der Wälder über Januar 2015 hinaus

Anders als nach Kyrill, wo die Bäume gleichmäßig in eine Richtung umgestürzt waren, herrschten nach „Ela“ mitten in dicht besiedelten Wohnbereichen „völlig überworfene Strukturen“. Nach Kyrill habe man vier Jahre Zeit zum Aufräumen gehabt, nach „Ela“ gehe es nur um „Gefahrenabwehr“, die Rodungen seien eine „nicht verhandelbare Notwendigkeit“. Die Sperrung der Wälder werde wohl über den 12. Januar 2015 hinaus aufrecht erhalten.

Ulrich Carow legte sich auch für seine Mitarbeiter ins Zeug. Sie hätten einerseits „genügend Kompetenz“, andererseits aber auch „eine persönliche Haftung“.

„Überhaupt keine Pflege“

An der Rheinischen Bahn habe es in den vergangenen 30 bis 40 Jahren „überhaupt keine Pflege“ gegeben. Der Bewuchs habe sich wild ausgebreitet „und dabei nicht nach der Beschaffenheit des Bodens gefragt.“ Der RVR habe beim Bau des Radwegs lediglich die Trasse freigeschnitten und damit die Kulisse stehen gelassen.

Seit „Ela“, der in der Phase der stärksten Vegetation „zugeschlagen“ hatte, sei die Standfestigkeit der Bäume aber nicht mehr gewährleistet, so dass die Menschen, die in unmittelbarer Nähe zum Radweg wohnen, in Gefahr seien. Das Vorgehen sei mit ihnen besprochen worden, sagte Ulrich Carow. Um an die umgestürzten Bäume zu gelangen, hätte man von hinten, also vom Radweg aus, vorgehen müssen, obwohl da noch gesunde Bäume standen. Nur die Motorsäge einzusetzen, sei nicht möglich gewesen, sondern nur der Einsatz von „großem Gerät“.

Ulrich Carow bedauerte, den Einschnitt nicht zuvor mit der Stadt besprochen zu haben. Das sei „in der Hektik vergessen“ worden.