Essen.

Dirk Fuchs vermarktet für den Eigentümer Stage Entertainment das Colosseum am Berliner Platz. Für spätestens 2013 peilt er schwarze Zahlen an. Im Februar kommt „Thriller live“, auch Max Raabe und die „Rocky Horror Show“ geben noch ein Gastspiel.

Fragt man die Essener nach dem Colosseum, lautet die Antwort oft: „Das ist doch geschlossen, die haben aufgehört“. Fragt man Dirk Fuchs, der für den Eigentümer Stage Entertainment, das Vermarktungsgeschäft des prominent platzierten Theaters und Industriedenkmals leitet, klingt das anders: „Als wir im Juli 2010 unseren Spielbetrieb einstellten, standen die Telefone nicht mehr still.“

Plötzlicher Andrang

Auch interessant

Von DerWesten

Auf einmal schien jeder ins Colosseum zu drängen. Man konnte sich vor Anfragen nach einer der schönsten und größten „Eventlocations“ (so muss man das heute nennen) der Stadt kaum retten. Denn in der Veranstaltungsszene, aber auch bei Firmen und Großkonzernen war man sich durchaus bewusst, dass man die alte Werkshalle auch mieten kann. Tagungen, Kongresse, Betriebsversammlungen, aber auch Modeschauen und Partys: Das Foyer allein bietet bis zu 2000 Personen Platz und ist damit größer als das Theater selbst mit seinen gut 1400 Plätzen. Aber natürlich bleibt das Unterhaltungsgeschäft bei aller Neuorientierung ein wichtiger Faktor im Geschäftsmodell Colosseum. Die eben abgelaufene „Evita“-Serie, jetzt im Februar „Thriller live“, Max Raabe und sein Palastorchester oder die kultige „Rocky Horror Show“ im Oktober stehen für Kultur- und Unterhaltungs-Glamour, den das Haus von Anfang an ausgestrahlt hat. Nicht umsonst nennen es die Eigentümer ihr „schönstes Theater“.

Aber reicht das, um ein Riesenhaus mit Nebenräumen, Bars, Studio-Theater, Küche und Restaurant auf Dauer aus den roten Zahlen zu holen? „Im ersten Jahr sicher noch nicht“, sagt Dirk Fuchs. Allein für die laufenden Kosten sei ein Millionenbetrag anzusetzen, den Fuchs jedoch nicht nennen will. Für die nächsten Jahre gibt sich Fuchs aber optimistisch. Im zweiten oder dritten Jahr werde man wohl wohl kostendeckend arbeiten, die berühmten schwarzen Zahlen schreiben. Man habe bereits schon für 2013 Verträge abgeschlossen. Einen „Ankermieter“ gibt es nicht.

Veranstaltungsadresse der Region

Auf jeden Fall möchte man sich auch mit dem neuen prominenten Catering-Partner Holger Stromberg (Koch der Nationalelf) und Sternekoch Stefan Manier breiter aufstellen. Auch Familienfeiern, private Partys oder Gala-Diners sind möglich und buchbar. Von 50 bis 2000 Personen ist alles möglich, sofern man zwischen 500 und 8000 Euro für die Tagesmiete aufbringt. Fazit: Man will in Essen bleiben, als Wirtschaftsunternehmen auch weiter hier seine Steuern zahlen. Spätestens durch die Kulturhauptstadt sei das Haus zur bekanntesten Veranstaltungsadresse der Region geworden, neben Zollverein. Sagt Dirk Fuchs.