Essen. .
Wenn für Buddy Holly Ende Juli der letzte Vorhang fällt, bleibt die Frage, was künftig mit dem Colosseum passsiert. Betreiber Stage jedenfalls will das Gebäude behalten - und als Event-Location vermieten.
Buddy Holly geht und lässt die Frage zurück, wer künftig das Colosseum Theater bespielt. Ende Juli fällt der letzte Vorhang für die Show, damit beendet die Hamburger Stage Entertainment GmbH den Musical-Betrieb in Essen.
Von dem markanten Gebäude am Berliner Platz werde man sich aber nicht trennen, versichert Stage-Pressesprecher Stephan Jäkel. Vielmehr suche man nach Partnern für eine neue Nutzung des Theaters. Dabei rechne er angesichts der Haushaltslage nicht mit einem finanziellen Engagement der Stadt. „Wir sind aber happy, dass einige Gesprächspartner schon ernsthafte Vorschläge gemacht haben.“ Konkreteres könne er hoffentlich Ende Juli präsentieren.
Jäkel räumt freilich ein, dass Stage das Haus auch deshalb behalte, weil ein Weiterverkauf schwierig sein könnte: „Theater sind Sonderimmobilien mit beschränkten Nutzungsmöglichkeiten.“ Immerhin habe man mit dem Colosseum bereits positive Erfahrungen im Veranstaltungsgeschäft gesammelt: An den zwei spielfreien Tagen habe man das Theater für Partys, Pressekonferenzen, Sekt-Empfänge oder Mega-Events vermietet.
Beliebter als das Theater des Westens
Zehn Mitarbeiter habe dieser Bereich bisher, Zahlen zur Auslastung nennt Jäkel nicht. „Nur soviel: Von den 10 Stage-Theatern hatte das Colosseum die meisten Event-Buchungen - sogar mehr als das Theater des Westens in Berlin.“ Darum wirbt man nun auf der Website: „Colosseum Essen - Das Beste, was Ihrem Event passieren kann. Ab August an 7 Tagen die Woche buchbar.“
Das Beste, was Stage hätte passieren können, wäre natürlich ein erfolgreicher Musical-Dauerbetrieb gewesen, betont Jäkel. Nachdem es in einem Jahrzehnt nicht gelungen sei, diesen gewinnbringend zu betreiben, müsse man Alternativen suchen; zumal auch ein leerstehendes Theater Kosten verursache. „Die Margen im Event-Geschäft sind nicht so groß, die Akquise ist aufwendig. Aber: Ein kleines Plus ist besser als ein dickes Minus.“