Essen-Werden. Die Polizei ist darauf eingestellt, das von der Stadt ausgesprochene Verbot der für Freitagabend angekündigte „Facebook-Party“ auf der Brehminsel notfalls durchzusetzen. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken. Die Frage ist allerdings: Kommt überhaupt jemand?
Unter dem Pseudonym „Peter Maybe“ hat ein bisher Unbekannter für Freitag Abend zu einer 24-Stunden-Party auf dem Brehminsel unter dem Motto „Projekt X“ aufgerufen: „Lasst uns kurz vor Beginn der Sommerferien gemeinsam die Insel füllen und mit tonnenweise Alkohol usw. die ganze Nacht abfeiern!“, hieß es in dem Aufruf in dem sozialen Netzwerk. Und weiter: „Bringt alle reichlich Freunde, Mädels und Alkohol mit, für Musik wird gesorgt. Die Brehminsel ist nicht zu übersehen und an diesem Abend auch nicht zu überhören!“ Auf diesen Aufruf hin hatten sich in kurzer Zeit fast 1300 Interessierte als Teilnehmer gemeldet.
Als das bekannt wurde, grätschte die Stadt alarmiert dazwischen. Mit einer „Allgemeimverfügung“, gerichtet „an alle Personen, die beabsichtigen, an der Facebook-Party auf der Brehminsel in 45239 Essen am 29.06.1012 teilzunehmen“, verbot Ordnungsamtsleiter Günter Kraemer das Treffen nicht nur auf dem Brehm, sondern gleich im gesamten Stadtgebiet.
Platzverweis und Verwaltungszwang
Wer gegen dieses Verbot verstößt, muss mit einem Platzverweis rechnen, der durchgesetzt wird „nötigenfalls mit der Anwendung unmittelbaren Zwanges“; sprich: durch Polizeieinsatz. Ob dieser Einsatz notwendig wird, ist noch unklar. Die Party-Einladung auf Facebook ist inzwischen, wie von der Stadt gefordert, gelöscht worden. Sie existiert allerdings noch auf verlinkten Seiten im Internet. Oft verlaufen solche Partys im Sande. Am Wochenende allerdings fand eine verbotene Party im oberbayerischen Kreis Landsberg trotzdem statt. 300 Polizisten standen dort rund 500 Partygästen gegenüber, von denen 100 schließlich unter Polizeiaufsicht feiern durften. Einsatzbilanz: 38 Festnahmen.