Gladbeck. .

Die bei Facebook angekündigte Fußballparty in Gladbeck-Ost fand nicht statt. Dafür sorgte am Freitag Abend vor und nach dem Fußballspiel ein Großaufgebot von Polizei und Ordnungsamt.

Wie berichtet, wollten über 1000 Fans dem Aufruf zweier Jugendlicher (17 und 19 Jahre alt) zur Feier am Johann-Harnischfeger-Weg folgen, Ordnungsamt und Polizei hatten die Party vorab allerdings untersagt. Trotzdem ging man auf Nummer Sicher und riegelte das Wohnviertel am Freitag Abend weitestgehend ab.

Rund um das Areal waren Ordnungsamt und Polizei mit viel Personal vertreten. Und sie hatten einiges zu tun: Trotz der Absage, die auch Bürgermeister Ulrich Roland vorab auf Facebook postete, strömten Partygäste in Richtung des Wohnviertels. Rund 100 waren es bereits vor dem Spiel, die Polizei sprach bis 20.45 Uhr 60 Platzverweise aus.

Bis zu dem Zeitpunkt war soweit „alles ruhig geblieben“, bilanzierte auch Jürgen Hertling, Leiter des städtischen Ordnungsamtes kurz vor Beginn des Fußballspiels. „Wir haben vereinzelte Fahrzeuge weggeschickt und uns um Ruhe bemüht“, so Hertling, der die Absagen letztlich als „wirksam“ bezeichnete. Dennoch ärgerte er sich über die gesamte Aktion: „Da hat man wohl nicht nachgedacht. Die meisten Jugendlichen wissen gar nicht, was man mit so einer Einladung und einer derartigen Party anrichten kann“, erklärte Hertling.

Wie die WAZ erfuhr, war auch nach dem Spiel der Einsatz von Polizei und Ordnungsamt vonnöten. Ganz hartnäckige Partygäste machten einen zweiten Versuch, die Feier steigen zu lassen. Laut Polizei wurden in der Nacht bis 1 Uhr rund um den Johann-Harnischfegerweg weitere 150 Platzverweise ausgesprochen.

Feiern wie im Film ProjektX

Was aber motiviert Jugendliche überhaupt dazu, an „Facebook-Partys“ teilnehmen zu wollen? Die WAZ fragte einige der verhinderten Partygäste der Freitag Nacht. „Es macht einfach Spaß mit vielen Leuten hier zu feiern“, findet Philipp (18). „Das sind einfach gute Partys, die dann richtig abgehen“, weiß auch Dustin (19). „Frauen, Party, Alkohol: Deswegen sind wir hier“, sagen auch Sascha (18) und Steven (17). „Housepartys sind einfach cooler als Disconächte“, erklärt Sarah (17). „Und wenn es dann noch unter freiem Himmel ist, ist es ganz besonders“, findet Nikola (16).

Vorbild für die Party am Freitagabend sei der Film „Projekt X“, die Begründung hörte man an dem Abend immer wieder. „Es soll werden wie bei Project X“, forderte Dustin.

In dem Film organisieren Jugendliche eine vermeintlich kleine Party, die allerdings völlig aus dem Ruder läuft. Genau so etwas stellten sich die Gladbecker Jugendlichen die Fete auch in Gladbeck Ost vor. Ungebetene Gäste und viel Alkohol seien bei solchen Veranstaltungen ganz normal. „So etwas einmal live zu erleben, wäre ein Traum“, sagt Sebastian (19). Und Karina (17) bringt es auf diesen Punkt: „Wir feiern eben ein bisschen anders als Generationen vor uns.“