Essen.
Jetzt kann es wieder richtig strahlen: das Toilettenhäuschen im Schatten der Werdener Basilika hat eine kleine Schönheitskur erfahren.
Die Ärmel hochgekrempelt und sich dafür eingesetzt hat sich die Allbau AG im Rahmen ihrer „Kümmerkeks“-Aktion. Hierbei setzen sich die Kümmerer von Essens größtem Wohnungsanbieter jeden Monat mit einem anderen Stadtteil auseinander, wenn dem Bürger dort „etwas nicht gefällt“. So geschehen vor dem Werdener Rathaus im August 2011. Man erkundigte sich, wo „der Schuh drückt“ im Abteistädtchen und verkaufte die besagten „Kümmerkekse“, welche der sozial engagierte Bäcker Peter für diese Aktion entwickelt und gespendet hat.
Doppelt Gutes getan
Immerhin schon einmal über 300 Euro seien dabei in die Keks-Kassen gespült worden. Natürlich noch lange nicht genug Geld, um die kleine Anlage unterhalb des Platzes der ehemaligen Werdener Feintuchwerke(Porthofplatz) wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft der Stadt konnte man das „nette Kooperationsprojekt“ aber letztendlich realisieren. „Für gute Dinge muss man manchmal kämpfen“, wusste Hans-Lothar Kranz, der auch im Aufsichtsrat der EABG sitzt.
Jetzt erstrahlen die zuvor von ekeligen Spinnenweben bedeckten Deckenansicht und Staffelstützen wieder in gleißendem Weisston. Beim Streichen wurde hier in doppelter Hinsicht Gutes getan: Man holte Langzeitarbeitslose mit ins Boot, um diese durch Tätigkeiten wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
Gut investiertes Geld
Bewusst nicht „herangegangen“ sei man an die Graffities des Künstlers „Demon“, die die Wände verzieren oder verhunzen. Es ist ja bekanntlich alles Geschmacksache. Also behält das Häuschen erst einmal seinen flippigen Charme auf dem alten Werdener Markt.
Für die Zukunft ist geplant, dass „Anlagenbetreuer“ Maruch von 10 bis 17 Uhr für alle Notdürftigen am Start sein soll. Wenn man bedenkt, dass die Kommunen das Budget für öffentliche Toiletten komplett gestrichen haben, ist es schon gerade für ältere Menschen beruhigend zu wissen, dass man, besonders während der Marktzeit am Samstag vormittag, das stille Örtchen in Reichweite hat.
Die Gesamtkosten von 1500 Euro sind nun mehr als gut investiertes Geld in einen „Werdener Locus“, der so Manchem bestimmt einmal aus der Patsche helfen wird.