Essen. . Die Sozialdemokraten gehen bei der Standortsuche für eine neue Sportanlage in die Offensive. Noch bevor die Sportverwaltung mögliche Alternativen vorgelegt hat, sprechen sich die Sozialdemokraten im Rat der Stadt für den Bau einer Sportanlage im südlichen Teil des Krupp-Parkes an der Altendorfer Straße aus.
Der Ball liegt im Feld. Die SPD nimmt den Steilpass auf und setzt auf Offensive: Noch bevor die Sportverwaltung der Politik mögliche Alternativen vorgelegt hat, sprechen sich die Sozialdemokraten im Rat der Stadt für den Bau einer Sportanlage im südlichen Teil des Krupp-Parkes an der Altendorfer Straße aus. „Wir werden die politische Initiative ergreifen“, erklärte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Roman Brüx im Gespräch mit dieser Zeitung. Alle Fraktionen seien dazu aufgerufen, sich anzuschließen,
Schon vor Wochen hatten Sportpolitiker fraktionsübergreifend den Krupp-Park als Standort ins Gespräch gebracht. Zwei Kunstrasenplätze könnten dort gebaut werden - als Ersatz für gleich drei Spielstätten: die Sportplätze an der Haedenkampstraße, an der Serlostraße und an der Bockmühle. Dort war ein neuer Kunstrasenplatz eigentlich längst beschlossene Sache - bis der benachbarte Pharma-Großhändler Noweda dazwischen grätschte. Das milliardenschwere Unternehmen möchte seinen Betrieb in Altendorf erweitern und läuft mit diesem Wunsch nicht nur bei der Stadtspitze offene Türen ein. Der SPD liege sehr viel daran, Noweda in Essen zu halten, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern, betont Brüx. Zumal in einem Bereich, der nicht nur hoch qualifizierten Kräften eine Chance bietet.
„Große Koalition im Essener Sport“
Auch interessant
Dass die Sozialdemokraten bei der Standortwahl nun aber vorpreschen und an die viel beschworene „große Koalition im Essener Sport“ erinnern, setzt die politischen Mitbewerber unter Druck. Ausgemacht war, dass die Verwaltung zunächst alternative Standorte prüfen möge, im Mai sollen Ergebnisse vorliegen.
Entsprechend zurückhaltend reagiert die CDU auf die Vorlage aus dem linken Halbfeld. Klaus Dieckmann, Vorsitzender des Sportausschusses, plädiert dafür, zunächst die Vorschläge der Verwaltung abzuwarten. Eine gewisse Sympathie für den Standort Krupp-Park mag der CDU-Ratsherr aus Schönebeck aber nicht verhehlen: Es wäre paradox, Sportstätten an drei Standorten offen zu halten, wenn sich die betroffenen Vereine an einem Standort unterbringen ließen, so Dieckmann.
Dass die CDU den Ball lieber flach hält, dafür gibt es aus ihrer Sicht gute Gründe. Vor allem bei den Grünen, Bündnispartner im Rat, gibt es deutliche Vorbehalte gegen eine Sportanlage im Krupp-Park, auch wenn die Fraktion sich dazu noch keine abschließende Meinung gebildet habe, so Fraktionsgeschäftsführer Helmar Pless.
Vereine sind aufgeschlossen
Die betroffenen Vereine seien zwar nicht begeistert von einem möglichen Umzug, zeigten sich aber nach Gesprächen inzwischen aufgeschlossen, so Wolfgang Rohrberg, Geschäftsführer des Essener Sportbundes. Standort-Alternativen drängen sich nicht auf, zumal diese in Altendorf gefunden werden müssten.
Planungsrechtlich ist der südliche Teil des Krupp-Parks als öffentliche Grünanlage und Wald ausgewiesen. Der Bebauungsplan müsste also geändert, Fragen des Emissionsschutzes und der Erschließung noch geprüft werden. Nichts, das für einen Schnellschuss spricht.