Essen-Werden. Betroffen sind das Apfelfest, Herbstliches Werden und der Weihnachtsmarkt. Statt der verkaufsoffenen Sonntage soll es lange Samstage geben.

Im April wurde der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Kettwig noch belächelt, weil er so frühzeitig das Aus für sein geplantes Weihnachtsdorf verkündete. Jetzt, Anfang Juli, ist auch der Werdener Werbering der Meinung, dass man 2020 im Stadtteil besser auf den traditionellen Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende verzichten sollte.

„Es ist einfach nicht verantwortbar“, sagt Peter Allmang, Geschäftsführer des Werdener Werberings, im Gespräch mit dieser Redaktion. Dies gelte auch für alle weiteren geplanten Veranstaltungen des Werberings in diesem Jahr. Aber es gebe Alternativen, kündigt er an.

Die Entscheidung fiel den Verantwortlichen nicht leicht

Das Apfelfest hatte 2019 Premiere in Werden. Statt einer zweiten Auflage und des verkaufsoffenen Sonntags soll es einen langen Samstag geben.
Das Apfelfest hatte 2019 Premiere in Werden. Statt einer zweiten Auflage und des verkaufsoffenen Sonntags soll es einen langen Samstag geben. © Vladimir Wegener

Am vergangenen Mittwoch, 24. Juni, hat der Rat der Stadt Essen, insgesamt sieben mögliche verkaufsoffene Sonntage für das Essener Stadtgebiet beschlossen. Darunter auch für den Stadtteil Werden das das damit in Verbindung stehende Apfelfest im September, das Fest Herbstliches Werden mit Bauern-, Stoff-und Tuchmarkt im Oktober und eben den Weihnachtsmarkt.

„Wir haben bislang immer gehofft, dass sich die Situation im Laufe der Monate definitiv verbessert“, sagt Allmang. Doch das Verbot von Großveranstaltungen gelte nun bis Ende Oktober. Es gebe zwar viele Lockerungen im Rahmen der Pandemie-Maßnahmen, doch man wisse, „wie schnell sich alles wieder ändern und ins Gegenteil umschlagen“ könne. „Die Entscheidung, die Feste und verkaufsoffenen Sonntage zu canceln. ist uns nicht leicht gefallen. Andererseits können wir uns nicht vorstellen, dass die Menschen beim Besuch des Weihnachtsmarktes am Glühwein-Stand Abstand halten können und auch wollen.“

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Auftakt in die Adventszeit wird anders gestaltet

Außerdem: Innerhalb von vier Wochen nach Beendigung des Verbots von Großveranstaltungen ein zugkräftiges Angebot auf die Beine zu stellen, sei schon sehr gewagt. „Wir haben zwar Anfragen von Schaustellern, aber die Gemengelage ist derzeit zu unsicher, um Verträge einzugehen.“

Wenige Genehmigungen

Während es früher noch deutlich häufiger Termine gab, haben sich die Sonntage, an denen die Geschäfte öffnen, mittlerweile stark reduziert.

Die Stadtverwaltungen in NRW geben nur noch grünes Licht für maximal acht dieser Sonntage, wenn gleichzeitig ein anderes großes Ereignis stattfindet. Das kann ein Markt, ein Stadtfest oder eine Messe sein.

Dennoch werde es einen Auftakt in die Adventszeit durch den Werdener Werbering geben – am 21. November mit der Einschaltung der Weihnachtsbeleuchtung. Hier seien bereits die Planungen angelaufen.

Zweite Auflage des Apfelfestes wird 2020 nicht stattfinden

Das Herbstliche Werden geht alljährlich mit dem Stoff- und Tuchmarkt in der Altstadt einher. Peter Allmang: „Der Veranstalter hat uns nach der Absage des Frühjahrs-Tuchmarktes bereits signalisiert, dass er für Werden keine Chance sieht, das Ganze unter Einhaltung der Hygienevorschriften durchzuführen.“

Auch das Apfelfest, das Anfang September seine zweite Auflage erleben sollte, wird coronabedingt so nicht stattfinden können, teilt der Werbering-Geschäftsführer mit. Dennoch wolle der Einzelhandel nicht aufstecken.

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Lange Samstage sollen in das Abteistädtchen locken

Am 25. Juli, 5. September und 31. Oktober soll es jeweils „lange Samstage“ in Werden geben. Die Geschäfte werden bis 20 Uhr geöffnet haben, kündigt Peter Allmang an. Es werde zudem Aktionen im Außenbereich geben, „wobei wir darauf achten werden, dass da kein Hot-Spot entsteht, wo 50 Leute auf einem Knubbel sind“.

Mit diesen Aktionen sei die Hoffnung verknüpft, dass auch außerhalb der Traditionsfeste interessierte Besucher in das Abteistädtchen finden und dort nicht nur die Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Geschäfte aufsuchten.

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