Essen-Werden. Am 31. August wird das Werdener Apfel-Back- & Kochbuch vorgestellt – gedruckt auf Apfelpapier. Was „Agathe, Boskop, Cox“noch zu bieten hat.
Herausgeber Thomas Schmitz nimmt das Werdener Apfel-Back- & Kochbuch in die Hand. Seit 39 Jahren ist er jetzt Buchhändler und hat schon an so mancher Buchseite geschnuppert. Doch bei „Agathe, Boskop, Cox“ ist alles anders: „Es riecht nicht nach herkömmlichem Papier.“ Auch finden sich merkwürdige Einsprengsel auf den Blättern. Des Rätsels Lösung: Für das Werk wurde eigens in Südtirol hergestelltes Apfelpapier benutzt.
Die italienische Firma Frumat produziert „Cartamela“ aus Resten der apfelverarbeitenden Industrie. Ein höchst aufwändiges Verfahren, was sich auch im Einkaufspreis widerspiegelt. Doch das war es wert. Auf den 208 Seiten finden sich 131 kulinarische Anleitungen zum Glücklichsein. Das Werdener Apfel-Back- & Kochbuch verströmt pure Lebensfreude, schon beim Lesen läuft einem das Wasser im Munde zusammen.
Apfel-Feigen-Chutney oder Apfelsuppe
Wie wäre es mit Apfelkuchen „von Ur-Ur-Oma Anne“ oder „Karlis Apfelbrot“? Findet der Leser Geschmack an Apfel-Feigen-Chutney oder Apfelsuppe? Dazu ein Schluck vom „Old Assindia Cider“? Die Auswahl ist riesig und extrem lecker.
Ein Blick zurück. Da saßen im Frühjahr engagierte Abteistädter beieinander und diskutierten über Chancen und Möglichkeiten. Über ein modernes Werden, das in die Zukunft schaut, darüber aber die uralten Wurzeln nicht vergisst. Ein Werden, das seine Traditionen hochhält, ohne sie als Schutzschild gegen jegliche Veränderung vor sich herzutragen. Freddy Terfrüchte legte den Finger in die Wunde: „Was findet man auf der Appeltatenkirmes nicht?“ Die rhetorische Frage war noch nicht verhallt, da platzte es gleichzeitig aus Thomas Schmitz und Apothekerin Anke Hemmerle-Kock heraus: „Recht hast Du. Ein Rezeptbuch. Und das werden wir ändern.“
Das besondere Verantwortungsgefühl für Werden
Gesagt und jetzt auch wirklich getan. Kein Zufall, dass ausgerechnet sie beide reagierten, sagt Schmitz: „Orte, in denen es keine Buchhandlungen und Apotheken mehr gibt, die sind tot. In beiden Institutionen gibt es ihn noch, diesen regen Austausch mit der Bevölkerung.“ So erkläre sich ein besonderes Verantwortungsgefühl für Werden.
Dieses Werden sprüht vor Ideen fürs erste Apfelfest, das am 1. September direkt nach der Ludgerus-Prozession startet. Einen Tag vorher wird das dazugehörige Back-& Kochbuch vorgestellt.
Weit über 100 Einsendungen
Gesucht wurde nicht weniger als „das beste Apfelrezept Werdens“. Der gemeinsame Aufruf von Anke Hemmerle-Kock und Thomas Schmitz hatte höchst vorzeigbare Folgen. Nun präsentieren sie am Samstag, 31. August, das druckfrische Werk mit weit über hundert Rezepten. Es ist wieder ein Buch von Werdenern für Werdener geworden, sieht man von einzelnen „Gastautoren“ wie Oberbürgermeister Thomas Kufen ab, der „Apfeltorte aus der Backstube von Don Bosco Helenenberg“ beisteuerte.
Offizielle Präsentation vor dem Apfelfest
„Agathe, Boskop, Cox – das Werdener Apfel-Back- & Kochbuch“ wird vor dem Apfelfest am Samstag, 31. August, um 15 Uhr bei „Schmitz. Die Buchhandlung“ (Grafenstraße 44) präsentiert. Ab da ist es käuflich zu erwerben für 26 Euro.
Die 208 Seiten mit 131 Apfelrezepten und 35 Illustrationen sind gedruckt auf Südtiroler Apfelpapier. Das in der Edition Schmitz erschienene Buch hat die ISBN 978-3-932443-71-8 und ist Teil einer losen Reihe mit Koch- und Backbüchern aus Werden.
Die Werdener Appeltate ist eine Spezialität. Es gibt hier wohl so viele Rezepte, wie es traditionsbewusste Familien gibt. Am liebsten noch gebacken in einer geerbten Keramikform. Doch funktionieren wird das Buch überall, ob in den Bergen oder am Meer. Apfelrezepte sind halt deutschlandweit beliebt. Auch die eine oder andere heitere Familiengeschichte ist dabei.
Redewendungen rund um den Apfel
Dazu noch gut gelungene Illustrationen von Dirk Uhlenbrock, der sich auf seine unverkennbare Art der Bebilderung angenommen hat. Grundlage waren Redewendungen und Geschichten rund um den Apfel. Denn da waren sich der Grafiker und der Buchhändler einig: „Wir wollten partout kein stylish fotografiertes Essen. Das Auge isst nämlich nicht immer mit.“
Wer nach der Lektüre ein Rezept umsetzen möchte und auf der Suche nach den dafür nötigen Gewürzen ist, kann bei der Hirschapotheke am Rathaus vorbeischauen. Dort bietet Anke Hemmerle-Kock am verkaufsoffenen Sonntag, 1. September, die passenden Ingredienzien feil. Thomas Schmitz hat diesbezüglich noch einiges vor: „Ich freue mich schon darauf, meine Lieblingsrezepte nachzukochen.“