Essen-Kettwig. Die Verkehrslage in der Straße Auf der Forst in Kettwig ist heikel: zu eng und zum Teil unübersichtlich. Was Anwohner nun von der Politik fordern.
Ein Thema, das nichts an Aktualität verloren hat, wird die Politiker der Bezirksvertretung IX in ihrer kommenden Sitzung beschäftigen: die Verkehrssituation in der Straße Auf der Forst in Kettwig. Dort bestehe akuter Handlungsbedarf, sagen Anwohner. Die enge Straße solle endlich in eine reine Anliegerstraße umgewandelt werden.
Ursprünglich für die März-Sitzung vorgesehen, wird die Einwohner-Eingabe nun vermutlich Ende Mai für Diskussionsstoff bei den Bezirkspolitikern sorgen. Denn dann könnte endlich wieder eine Sitzung mit allen Fraktionsangehörigen stattfinden, so der Plan von Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk. „Wie bereiten gerade die Tagesordnung vor“, teilt die zuständige Verwaltungsangestellte Brigitte Harti auf Nachfrage der Redaktion mit.
Nur eine Spur durch parkende Fahrzeuge
Worum geht es den Anwohnern? Wer den Verlauf der Straße Auf der Forst (gelegen zwischen Schmachtenbergstraße und Emil-Kemper-Straße) kennt, braucht nicht viel Fantasie, um sich dort einige gefährliche Situationen auszumalen. Es handelt sich um eine enge Straße – bedingt dadurch, dass stets auf einer Seite geparkt wird. Mangels anderer Abstellmöglichkeiten, wie die Anwohner in ihrem Schreiben an die Verwaltung betonen.
Begegnungsverkehr sei nur möglich, wenn einer der Verkehrsteilnehmer eine Lücke finde. Hinzu komme, dass sich am Ende der Straße in Richtung Schmachtenberg eine lange, nicht einsehbare Kurse befindet. „Bei plötzlich auftauchendem Gegenverkehr hat man keine Möglichkeit des Ausweichens“, heißt es weiter.
Abkürzung für jene, die Stau auf der Ruhrtalstraße umgehen wollen
Was den Anwohnern aber besonders übel aufstößt: „Wir beobachten, dass die Straße zu 80 Prozent nicht von Anwohnern genutzt wird, sondern als Abkürzung für diejenigen dient, die von der Ruhrtalstraße aus auf die Schmachtenbergstraße wollen.“ Das sei reine Bequemlichkeit der Leute. Deshalb die Forderung der Bewohner, die Straße Auf der Forst als Anwohnerstraße zu deklarieren – mit der Beschilderung „Durchfahrt verboten. Anlieger frei“.
Ungelöstes Problem
Bereits im November 2014 beschäftigte sich die Bezirksvertretung IX mit dem Thema. Die Wünsche der Anwohner waren uneinheitlich: Spielstraße, Einbahnregelung, Anliegerstraße, Anbringung eines Spiegels.
Die Politik plädierte für Halteverbote. Doch das wollten die Anwohner nicht. So verzichtete die Bezirksvertretung damals auf eine Entscheidung.
Alternativen wie Parkverbotsflächen an bestimmten Stellen oder gar eine Einbahnregelung erteilen die Anwohner, die die Eingabe an die Stadt gemacht haben, eine Absage. Wichtigstes Argument: Im Winter bleibe nur die Möglichkeit der Ein- und Ausfahrt aus dem auf einer Anhöhe liegenden Wohngebiet auf die Schmachtenbergstraße, „weil das Gefälle am anderen Ende der Straße zu stark ist“.
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Ein weitere Grund: Auf dem ehemaligen Gelände des Sterne-Restaurants „Résidence“ entsteht ein größerer Wohnkomplex. Der Parkdruck werde weiter verstärkt, Parkverbote seien deshalb wenig sinnvoll. Während der Bauphase sei zudem Lkw-Verkehr eine Belastung. „Da ist der Durchgangsverkehr erst recht vollkommen überflüssig“, argumentieren die Anwohner.
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