Essen. . Seit Monaten beschweren sich Bürger über unzumutbar lange Wartezeiten bei der Kfz-Zulassungsstelle in Essen-Steele. Die Stadt erklärte die Situation mit der schlechten Personal-Lage. Jetzt droht neuer Ärger: Es gibt Beschwerden über die Organisation in der Zulassungsstelle.
Die Kfz-Zulassungsstelle in Essen-Steele kommt nicht zur Ruhe. Seit Monaten beschweren sich Bürger über unzumutbar lange Wartezeiten. Die Stadt hat die Situation bereits mehrfach mit der anhaltend schlechten Personal-Lage zu erklären versucht.
Jetzt gibt es neue Beschwerden über die Organisation in der Zulassungsstelle: Im Januar, mit 17 Jahren, hat Bürgerin Tabea Tölke ihre Führerscheinprüfung erfolgreich bestanden. Im Rahmen des „Begleitenden Fahrens“ konnte sie dann unter der Obhut ihrer Eltern die ersten Fahrerfahrungen sammeln. Jetzt, nach ihrem 18. Geburtstag, wollte Tabea Tölke erstmals alleine unterwegs sein - und mit einer Fahrt in den Urlaub ihre neue Freiheit genießen. Alles war schon geplant. Nur etwas fehlte: der Führerschein.
Weiterhin würden Führerscheine verschickt
Die Kfz-Zulassungsstelle in Steele wollte der Essenerin diesen bis zu ihrem Geburtstag im Oktober zuschicken, doch das Warten war vergebens. Die Mutter von Tabea Tölke zeigte sich besorgt und versuchte, telefonisch einen Verantwortlichen in der Zulassungsstelle zu erreichen. „Wir haben dann versucht, dort anzurufen, aber da geht ja keiner ran, man landet nur in einer Endlosschleife“, berichtet die Mutter.
Ein paar Tage später erkundigte sich Tabea Tölkes Vater vor Ort an der Kfz-Zulassungsstelle in Steele nach dem Verbleib des Führerscheins seiner Tochter. Man erklärte ihm dort, die Führerscheine würden generell nicht mehr verschickt, und man habe niemanden aus Zeitmangel benachrichtigen können. „Das kann ich einfach nicht verstehen, eine Meldung auf der Homepage reicht doch vollkommen aus und ist gar nicht zeitaufwendig! Es ist ja kein Problem, dass man die Führerscheine nicht mehr verschickt, das Problem ist, dass niemand benachrichtigt wird“, so die Mutter der Achtzehnjährigen.
Eine Sprecherin der Stadt Essen, Renate Kusch, erklärte auf Anfrage dieser Zeitung, das Verfahren habe sich grundsätzlich nicht geändert. Weiterhin würden Führerscheine verschickt. Falls ein Führerschein mal nicht verschickt worden sei, sei das „lediglich ein Einzelfall“.