Essen. Anlässlich des „Maus-Türöffnertages“ des WDR schauten 32 Kinder mit ihren Eltern hinter die Kulissen des Funke-Druckhauses, in dem Zeitungen wie WAZ und NRZ gedruckt werden. So wurde bei den Lesern von morgen auch für das Medium Tageszeitung geworben.

Millionen Leser halten täglich die Zeitungstitel der Funke-Gruppe in Händen. Die wenigsten von ihnen wissen jedoch, wie eine solche Zeitung gedruckt wird. Im Rahmen des „Maus-Türöffnertages“ des WDR durften 32 junge Fans der „Sendung mit der Maus“ am Freitag das Druckzentrum Essen besuchen, in dem auch WAZ und NRZ produziert werden. Sie konnten sich selbst und vor Ort ein Bild davon machen, was es heißt, eine Zeitung herzustellen.

„Wir sind in diesem Jahr zum ersten Mal beim Türöffnertag dabei und nutzen gerne die etablierte Marke der ,Maus‘ als Werbung“, erklärt Kathrin Kosfeld vom Druckzentrum. Der Türöffnertag ist eine bundesweite Aktion, bei der Kinder Orte besichtigen können, die sonst für sie tabu sind: Labore, OP-Säle, Fabriken - oder eben Druckhäuser. Ein Ziel beim Besuch des Essener Funke-Druckzentrums sei, junge Menschen für das Medium Zeitung zu interessieren, so Kathrin Kosfeld. Der Tendenz, sich nur im Internet mit Informationen zu versorgen, anstatt den Weg zum Kiosk auf sich zu nehmen oder eine Zeitung zu abonnieren, will man so auch entgegenwirken.

Heute schon die Zeitung von morgen lesen

In einem Druckhaus war noch keiner der gut 60 Gäste, die von den Mitarbeitern des Druckzentrums geführt wurden. Entsprechend groß war anfangs die Aufregung - bei Groß und Klein. Als es endlich losging, war die Gespanntheit mit Händen zu greifen. Und enttäuscht wurden die kleinen und großen Besucher nicht - ganz nah heran durften sie an die sieben riesigen Maschinen, von denen zwei im Druckbetrieb waren. „Hier beginnt gerade der Druck der WAZ und der NRZ“, erklärte Führer Rainer Kupfer. Die Kinder bombardierten ihn mit Fragen, die er geduldig beantwortet - schließlich sollte jeder etwas bei der Führung lernen.

Beim Andruck der Essener Ausgabe der WAZ lief anfangs etwas schief - die Farben wurden nicht richtig gedruckt. Da galt es für die Mitarbeiter des Druckzentrums, den Fehler zu finden und zu beseitigen. Gespannt schauten besonders die kleinen Gäste dem Personal zu, das die Panne innerhalb weniger Minuten behoben hatte. Für die Arbeiter war es Routine - für die jungen Zuschauer hingegen Spannung pur. Besonders stolz waren die Kinder auf die frisch gedruckten Zeitungen, die Rainer Kupfer am Ende der Führung austeilte. Heute schon die Zeitung von morgen lesen - das Druckzentrum machte es möglich. Neugierig blätterten die Kinder mit ihren Eltern in den noch etwas feuchten Zeitungen. Wenn da nicht jemand nach den Lottozahlen gesucht hat...

Kinder werden zu Zeitungslesern

Wohin man schaute, blickte man in strahlende Gesichter. Die Kids zogen ein Fazit: „Mir hat es richtig gut gefallen“, sagt der neunjährige Carlos aus Moers. „Ich fand es besonders spannend zu sehen, wie die Zeitung immer wieder im Druck korrigiert werden muss.“

Uwe Hof, einer der zahlreichen technikbegeisterten Väter, die ihre Kinder begleiteten, lobte die Führung ebenfalls: „Man merkt, dass Herr Kupfer den Produktionsprozess ganz genau kennt und weiß, wovon er spricht.“

Für den zehnjährigen Jan und die restlichen Kinder ist eines auf jeden Fall klar: „Natürlich schaue ich jetzt öfters in die Zeitung.“ Interessant, wie schnell aus begeisterten „Maus“-Zuschauern begeisterte Zeitungsleser werden können.