Essen. Die historische Schmiede im Deilbachtal droht zu verfallen. Ein Konsortium aus drei Vereinen und dem Ruhr Museum will sie erhalten. Kosten: mindestens 1,5 Millionen Euro

Sie sind angetreten, den historischen Eisenhammer zu retten: Das neu gegründete Konsortium aus drei Vereinen und dem Ruhr Museum hat sein Ziel klar vor Augen. „Es ist Not am Mann. Wenn der marode Eisenhammer nicht jetzt restauriert wird, geht er uns für immer verloren“, sagt Theo Grütter, Leiter des Ruhr Museums über die dramatische bauliche Situation des denkmalgeschützten Ensembles im Deilbachtal.

Auf mindestens 1,5 Millionen Euro schätzt Grütter die Investition, die nötig ist. Zwei Gutachten bestätigen den akuten Handlungsbedarf. Neben der originalgetreu erhaltenen Schmiede aus frühindustrieller Zeit soll auch das benachbarte Meisterhaus restauriert werden. Dafür werden derzeit „alle möglichen Töpfe angezapft, die wir finden können“, ergänzt Günter Samsel vom Förderverein IDEE, der Initiative Denkmäler Essens erhalten e. V. Gemeinsam mit dem Historischen Verein und dem Kupferdreher Bürgerschaftsverein geht es jetzt an die Umsetzung der Pläne und den Weg durch die Instanzen. Spätestens im April nächsten Jahres, so die Hoffnung, will man mit der Restaurierung beginnen, die Schmiede soll bis 2018 fertig restauriert sein.

Finanzielle Mittel für Radweg fehlen noch

Dass es gelingt, daran hat keiner der Beteiligten Zweifel. Schon die Rettung des Halbachhammers wurde durch das bürgerschaftliche Engagement des Fördervereins IDEE umgesetzt. „Das ist auch ohne Politik gut gelaufen. Wir bringen also reichlich Erfahrung mit“, sagt Ulrich Borsdorf. Der Vorsitzende von IDEE und ehemalige Direktor des Ruhr Museums hofft auf eine pragmatische Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalschutz. Die ist nötig, denn der Eisenhammer soll nicht nur museal genutzt werden. „Wir können uns dort zum Beispiel eine Radstation vorstellen und eine saisonale Gastronomie“, so Grütter. Den Bau des Radweges durch das Tal hat die Stadt bereits beschlossen, derzeit fehlt es noch an den finanziellen Mitteln dafür. Zum Nutzungskonzept gehört auch ein museumspädagogisches Programm, wie es im benachbarten Mineralienmuseum schon jahrelang praktiziert wird.

Dort wird zeitgleich zur Präsentation der Rettungspläne für den Eisenhammer der 30. Geburtstag gefeiert. Mit einem Fossilien-Memory, einem Konzert mit Steinen und Führungen durch das kleine Haus, das in einer ehemaligen Schule untergebracht ist. In der Dependance des Ruhr Museums werden jährlich 300 museumspädagogische Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche durchgeführt, „das kann man durchaus als Erfolgsgeschichte werten“, sagt Ulrike Stottrop, im Ruhr Museum für Geologie und Naturkunde zuständig, nicht ohne Stolz.