Essen/Gelsenkirchen. Vor dem Essener Schwurgericht geht seit Montag der Prozess im Mordfall Madeleine W. weiter. Die junge Frau war im Februar ermordet worden. Ermittler fanden die 23-Jährige unter mehreren Schichten Beton und Erde in einem Essener Schrebergarten. Halbbruder und Mutter sagen am Montag aus.

Der Prozess um die Ermordung der 23-jährigen Madeleine W. aus Gelsenkirchen wird seit Montagmorgen fortgesetzt. An diesem dritten Verhandlungstag sagen vor dem Essener Schwurgericht der Halbbruder der jungen Frau und ihre Mutter aus.

Die Anklage wirft dem Stiefvater von Madeleine, Günther O., vor, die junge Frau jahrelang sexuell missbraucht zu haben und sie schließlich im Februar in einem Schrebergarten im Essener Norden mit einem Hammer geschlagen und dann vergraben zu haben.

Mitangeklagt ist der Halbbruder von Madeleine. Er gab am Montag zu Protokoll, dass er nicht gewusst habe, dass sein Vater, Günther O., Madeleine ermorden wollte. Er sei bei dem Mord nicht anwesend gewesen, habe nur den Lockvogel gespielt, um Madeleine zu dem Schrebergarten im Essener Norden zu bringen. In dem Garten wurde sie später tot gefunden - begraben unter mehreren Schichten Erde und Beton.

Die Mutter der 23-Jährigen wurde am Vormittag per Videoübertragung zugeschaltet. Sie soll einen Eindruck vermitteln, welche Zustände in der Familie herrschten.

Bereits am zweiten Prozesstag hatte Günther O. seine Aussage verlesen lassen. Er gab zu, dass er Madeleine über Jahre missbrauchte und eine Tochter mit ihr zeugte. Ebenfalls räumt er ein, dass er den Tod der 23-Jährigen verursacht habe. Sie sei ausgerastet, und er habe ihr mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen. Es sei ein Unfall gewesen. Gemeinsam mit seinem Sohn habe er Madeleine im Schrebergarten begraben. (we)