Essen. . Mit Verzögerung werden die Arbeiten an der Leit- und Sicherheitstechnik im A40-Ruhrschnellwegtunnel in Essen abgeschlossen. Ende diesen Jahres will Straßen NRW fertig werden. Aktuell müssen noch Test durchgeführt werden. In der Nacht zu Freitag wird der Tunnel wegen einer Sicherheitsübung gesperrt.
Bis Ende des Jahres bleibt der A40-Ruhrschnellwegtunnel in Essen noch ein Schleichweg: Dann soll die neue Leit- und Sicherheitstechnik im und um den Tunnel endgültig stehen und die Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 Stundenkilometer aufgehoben werden – so der aktuelle Plan des Landesbetriebes Straßen NRW.
Derzeitiger Stand der Arbeiten: Das neue Leit- und Sicherheitssystem ist montiert, muss nun noch auf Herz und Nieren getestet werden. Angekündigt war der Abschluss der Arbeiten in der Vergangenheit schon einmal für Ende 2013.
In den Plänen aus den 1970er Jahren fehlten viele Details
Doch: „Wir sind immer wieder auf Hindernisse gestoßen“, sagt Guido Cherchi von der Projektgruppe Tunnel bei Straßen.NRW. Den Verlauf der Arbeiten hatte er sich reibungsloser vorgestellt. Als Grundlage hatte Straßen NRW Tunnel- und Umgebungspläne aus den 1970er Jahren, die aber viele Details nicht enthielten – so mussten die Arbeiter zum Beispiel feststellen, dass Kanäle für Kabel fehlten. Zusätzliche Arbeit an vielen Stellen, die Zeit kostete.
Das kann die neue Sicherheitstechnik
Zur neuen Sicherheitstechnik im A40-Tunnel gehören Tore, die im Brandfall den Tunnel absperren.
Außerdem kann sich Straßen.NRW im Ernstfall in die Autoradios (WDR2 ist laut Landesbetrieb empfangbar) schalten und auf die Lautsprecheransage im Tunnel hinweisen.
Es gibt eine ereignisorientierte Videoüberwachung: Ist eine Person auf der Fahrbahn, wird sie von Kameras erfasst und Alarm ausgelöst. Über die Lautsprecher wird die Person dann angesprochen, zugleich geht ein Alarm an die Polizei. Gleiches passiert auch, wenn ein Fahrzeug auf dem Standstreifen anhält.
Bei vielen Autofahrern sorgte die Tempo-60-Beschränkung für Unverständnis und Frust. Sinnvoll sei sie aber, betont Cherchi. Solange die Leittechnik, elektronische Anzeigetafel vor dem Tunnel, nicht mit der Sicherheitsanlage im Tunnel verzahnt sei, gelte das Tempo-Limit. So soll für den Ernstfall vorgesorgt werden: Brennt es etwa im Tunnel, würden die Autofahrer sonst noch mit hoher Geschwindigkeit in die Röhre fahren. Darum wird bis zum Abschluss aller Arbeiten prophylaktisch runtergebremst.
A40-Tunnel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gesperrt
Den Ernstfall üben Straßen.NRW, Polizei und Feuerwehr am Donnerstag ab 21 Uhr: Dann startet im A40-Tunnel eine Sicherheitsübung – virtuell wird ein Unfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen, zwei Verletzten und einem Brand in der Röhre simuliert.
Im Tunnel selbst wird der Rauch mit Pulver simuliert, Lautsprecherdurchsagen erfolgen, die man auch in der Umgebung hören kann. „Wir versuchen, die Durchsagen aber zu zivilen Zeiten zu machen und nicht um 2 Uhr nachts“, sagt Cherchi. Zudem werden die Einsatzkräfte in dieser Nacht in die neue Sicherheitstechnik eingewiesen.
Für die Sicherheitsübung wird der A40-Tunnel in Essen von Donnerstag, 21 Uhr, bis Freitag, 5 Uhr, komplett gesperrt – eine Umleitung ist mit einem roten Punkt ausgeschildert.