Essen. Die Wälder in Essen sind Sperrzone. Hat Düsseldorf in den vergangen Tagen seine Waldwege geräumt und wieder freigegeben, so herrscht in Essen immer noch Waldbetretungsverbot. Die Gefahr für Spaziergänger sei zu groß. Doch eifrig werden Pläne gemacht, wann die Aufräumarbeiten losgehen sollen.

Was für Gegensätze - die Stadt Düsseldorf hat ihre regulären Waldwege geräumt und vor wenigen Tagen wieder freigegeben, im vom Orkan Ela ähnlich stark betroffenen Essen besteht dagegen nach wie vor ein absolutes Waldbetretungsverbot.

Die Gefahr sei zu groß sei, dass Spaziergänger durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste schwer verletzt oder gar getötet werden könnten. Im Essener Stadtwald sind die Trupps von Grün und Gruga , die die Waldwege frei räumen sollen, noch gar nicht angerückt.

Etliche entwurzelte Bäume versperren die Wege. Doch jetzt scheint etwas Schwung in die Sache zu kommen. Grün und Gruga kündigte dem Vorsitzenden des Umweltausschusses, Hans-Peter Huch, für Mitte nächster Woche einen Plan an, wann es im Wald losgehen soll und die Aufräumarbeiten beginnen.

Erst die Spielplätze und Parkanlagen

„Alle Fraktionen haben ein großes Interesse daran, dass der Essener Wald so schnell wie möglich den Bürgern wieder zur Verfügung gestellt wird“, sagt Ausschussvorsitzender Huch gegenüber der NRZ. „Aber Sicherheit geht vor“, auch darin sei sich die Politik einig.

Bevor der Wald an der Reihe sei, müssen erstmal alle Spielplätze und Parkanlagen wieder zugänglich gemacht und die schlimmsten Schäden beseitigt werden, betont Rolf Fliß, umweltpolitischer Sprecher der Grünen. Er sprach sich dafür aus, die Wälder später sukzessive zu öffnen und sich zuerst um die besonders beliebten und am meisten frequentierten Strecken im Essener Forst zu kümmern. Dazu zählen die Wanderwege rund um das Jagdhaus Schellenberg und um die Haltestelle „Schöne Aussicht“ sowie die Joggerstrecke an der Frankenstraße im Stadtwald.

Der Umweltausschuss wird sich am heutigen Dienstag um 15 Uhr im Rathaus am Porscheplatz mit den Folgen der Unwetterkatastrophe befassen. Dort will Grün und Gruga über das weitere Vorgehen berichten. Ein detaillierter Bericht ist aber erst für den nächsten Rat geplant. Bis dahin werden auch erste Aussagen zur Finanzierung der Schadensbeseitigung erwartet.

Stadt muss 55 Millionen Euro aufbringen

Nach dem bisherigen Sachstand muss die Stadt insgesamt wohl rund 55 Millionen Euro aus eigener Kraft aufbringen. Dass dies nicht von heute auf morgen geht, ist allen Beteiligten klar. Dass an manchen Aufbau-Projekten gespart werden müsste, ist zumindest zu befürchten. An einer Faustregel darf aber für den Grünen Fliß nicht gerüttelt werden. „Die Straßenbäume müssen 1:1 ersetzt werden.“ Orkan Ela hatte in Essen rund 20.000 Straßenbäume zerstört.

Für die SPD-Ratsfrau Julia Kahle-Hausmann kommt es vor allem darauf an, dass die neuen Straßenbäume Unwettern besser trotzen können. Deshalb sei ein neues Konzept für das Straßenbegleitgrün nötig. Kahle-Hausmann: „Wir müssen uns klimatauglich aufstellen.“

Aufräumarbeiten nach dem Orkan

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