Essen. Probleme mit Schimmel und Ungeziefer hatten die Mieter eines Wohnhauses in Essen-Kray. Sie waren besorgt, denn Badewasser tropfte im Keller aus einem Rohr gleich neben dem zentralen Sicherungskasten. Der vermietende Immobilienkonzern mit Zentrale auf Zypern kam nur langsam in die Gänge.
Wer durch die Eingangstür in das Gebäude an der Hubertstraße 228 in Kray tritt, kommt in ein schmuckes Treppenhaus. Die acht Mietparteien achten auf Ordnung und Sauberkeit. Ein tieferer Einblick fällt dann aber längst nicht mehr so gut aus. In drei teilweise feuchten Wohnungen hat sich Schimmel eingenistet. Ein Mieter klagt über Ungeziefer. Und auch die Mieter, die schimmelfrei wohnen, waren seit vergangener Woche sehr besorgt. Badewasser, das in der dritten Etage durch den Abfluss lief, tropfte im Keller aus einem Rohr. Und das gleich neben dem zentralen Sicherungskasten für das Haus, das aus den 1950er-Jahren stammt. „Ein unglaublicher und gefährlicher Zustand. Tagelang hat sich trotz Anrufen keiner gekümmert“, schimpft Mieterin Judith Janes.
Bis Anfang des Jahres hieß ihr Vermieter „Deutsche Annington“. Dann übernahm die „Grand City Property“ das Haus an der Hubertstraße und zahlreiche weitere Objekte in Essen. Der Immobilienkonzern hat seinen deutschen Sitz in Berlin, die Zentrale logiert in Larnaca auf Zypern.
Zugesagte Handwerker nicht erschienen
Die Kommunikation zwischen den Mietern in Kray und dem Call-Center in Berlin lief bislang, sagen wir mal, suboptimal. „Manchmal hängt man stundenlang am Telefon, erklärt etwas ausführlich und es passiert nichts.“
Ende letzter Woche hatte sie erstmals das Plätschern im Kellerraum bemerkt. Die Nachbarwohnung im dritten Geschoss konnte als Verursacher ausgemacht werden. Judith Janes rief bei „Grand City Property“ an. Ein Handwerker sollte kommen. Saskia Gladen, deren Lebensgefährte in der Wohnung mit der durchlässigen Wanne wohnt, wurde gebeten, sich Urlaub zu nehmen, um die Tür zu öffnen. Doch weder Freitag, Montag noch Dienstag kam jemand. Und so schaltete Judith Janes die WAZ ein. „Vielleicht tut sich ja was.“ Dienstag kontaktierte unsere Zeitung „Grand City Property“.
Hoffen auf Verbesserung
Am Mittwoch standen die Handwerker auf der Matte. Im halben Dutzend. Und mit neuen Wannen ausgestattet. Ab morgens wurde geklopft und gehämmert. „Es gab Rohrprobleme. Das haben wir jetzt im Griff. Das Fallrohr wurde ausgetauscht“, sagte am Mittwoch „Grand-City-Property“-Sprecherin Katrin Petersen. Es gab neue Wannen und neue Fliesen. Nachdem das Leck beseitigt ist, soll die Trocknung der feuchten Wände forciert werden, damit der Schimmel verschwindet.
„Wir hoffen, dass schnellstmöglich eine Verbesserung eintritt“, sagt die Grand-City-Property-Sprecherin. Eine Hoffnung, die die Mietparteien im Haus an der Hubertstraße 228 in Essen-Kray gerne teilen.