Essen. Weil ihre Klassenräume der Schule an der Ruhr in Essen-Kettwig von Schimmel befallen sind, müssen Dritt- und Viertklässler auf einen zweiten Standort der Schule ausweichen. Die Eltern fühlen sich überrumpelt. Die Stadt bestreitet dies - es sei umgehend eine Ausweichlösung gefunden worden.
Einige Klassen der Grundschule an der Ruhr in Kettwig sind am gestrigen Montag umgezogen: Von ihren wegen Schimmbefalls derzeit unbenutzbaren Räumen am Mintarder Weg an den zweiten Standort der Schule an der Gustavstraße – auf der anderen Seite der Ruhr.
Wie berichtet, hatten Dritt- und Viertklässler am Donnerstag erfahren, dass die Schule für sie am Freitag ausfalle. Eltern und der Schulpflegschaftsvorsitzende Peter Hönscheid zeigten sich überrascht von der plötzlichen Sperrung der Klassenzimmer; schon vor einem halben Jahr seien die Verantwortlichen über Feuchtigkeit und Geruchsbelästigung informiert gewesen.
Dazu erklärt die Stadt jetzt: „Richtig ist, dass ein kleiner Schimmelbefall zum damaligen Zeitpunkt unmittelbar nach Meldung durch entsprechende Maßnahmen beseitigt wurde und erst im Januar 2014 die Schulleitung erneut Feuchtigkeit am Fenster eines Klassenraums meldete.“ Nach einem Ortstermin am 12. Februar habe man dann fünf Klassenräume gesperrt, „weil ein erkennbarer Schimmelbefall im Zwischendeckenbereich festgestellt wurde“.
Stadt verteidigt ihr Vorgehen
Während sich einige Eltern nach der Vorgeschichte ein vorausschauenderes Vorgehen gewünscht hätten und sich durch den Schulausfall am Freitag überrumpelt fühlten, hebt die Stadt darauf ab, man habe „umgehend für eine Interimslösung“ gesorgt. Die Kinder zögen erstmal an den Standort Gustavstraße, wo es ausreichend Klassenräume gebe. Peter Hönscheid, dessen Sohn dort zur Schule geht, sagt jedoch, der Schulhof sei beengt: Weil vom maroden Dach lose Teile auf den Hof fallen könnten, steht ein Bauzaun um das Gebäude. Außerdem sei ein Klettergerüst gesperrt. Die Stadt versichert, der Bauzaun werde in der nächsten Woche durch ein Gerüst ersetzt und mit der Dachsanierung begonnen. Fürs Klettergerüst wolle man mit dem Förderverein Ersatz besorgen.
Michael Brebeck vom Förderverein hat unterdessen gute Nachrichten, was eine andere Baustelle an der maroden Schule betrifft: Am Mintarder Weg werde ein defekter Container, in dem Spielzeug und Sportutensilien lagern, endlich ersetzt. Mit Überschüssen des Fördervereins habe man einen neuen Container anschaffen können. Aufgestellt werden soll der am heutigen Dienstag. Zuvor mussten die Eltern noch mal tatkräftig anpacken, um den alten Container zu beseitigen und Bodenplatten zu verlegen – mit Spaten, Schüppen, Spitzhacken.