Essen. Als erstes Stadion in Deutschland ist die Essener Arena mit dem Online-Dienst Google Business View virtuell begehbar. Am Bildschirm kann man in die Mannschaftkabinen schauen oder über den Rasen laufen, wo sonst Viertligist Rot-Weiss Essen spielt. Der Stadion-Betreiber sieht auch den wirtschaftlichen Nutzen.
Dortmund und Gelsenkirchen haben ganz besondere Stadien, in den hochklassiger Fußball gespielt wird. Jetzt setzt ausgerechnet das Essener Stadion, in dem gerade mal ein Viertligist spielt, den großen Fußball-Tempeln in der Nachbarschaft so richtig einen vor: Die Essener Arena ist als erstes Stadion in Deutschland komplett virtuell begehbar. Fans und Interessierte können in die Mannschaftkabine schauen und auf dem Rasen herumlaufen. Die Grundstücksverwaltung der Stadt (GVE) als Stadion-Betreiber und der Internet-Riese Google machen’s möglich.
In einem aufwendigen Verfahren wurde das Stadion Ende Juni en detail abfotografiert. „Vier Stunden lang ist ein professioneller Fotograf durchs Stadion gelaufen und hat dabei an 70 Panoramapunkten Aufnahmen gemacht“, erklärt Markus Kunze, Leiter Projektentwicklung und Kommunikation bei der GVE.
Besserer Überblick für Geschäftspartner
Das Ergebnis lässt sich sehen – im Internet. Start ist am Anstoßpunkt mitten auf dem Rasen. Von dort geht es in die der Öffentlichkeit ansonsten verschlossenen Katakomben der Arena an der Hafenstraße: Spielertunnel (oder besser Spielertreppe), Mixed-Zone, Gäste-Kabine mit weißen Holzbänkchen, in denen die Fußballer dem Anpfiff entgegenfiebern. Mit einem Klick wechselt der virtuelle Stadiongast die Etage, ist in den Vip-Bereichen oder Logen. Dabei immer möglich: Der Rundumblick mit 360-Grad-Kamera.
„So können wir Räume, die ansonsten den Besuchern verschlossen bleiben, allen visuell zugänglich machen“, erklärt Markus Kunze. Für die GVE der entscheidende Nutzen: Geschäftspartner, die das Stadion oder Bereiche für Veranstaltungen mieten wollen, können sich besser einen Überblick verschaffen, als mit einfache Fotos. Mit einem niedrigen vierstelligen Betrag für die Einrichtung von „Google Business View“ halten sich die Kosten in Grenzen.
Den Blick hinter die Kulissen des Stadions gibt es auf www. stadion-essen.de und http://goo.gl/maps/8nlWJ