Essen. Am Samstag rollt der Ball wieder in der Fußball-Regionalliga. Rot Weiss Essen spielt im neuen Stadion Essen auf. 16 WAZ-Leser konnten sich bereits einen Eindruck von der schmucken Arena machen. Sie waren beeindruckt von der Arena der neuen Möglichkeiten.

Am Samstag starten die Kicker von RWE in die neue Regionalliga-Saison. Es ist die zweite im neuen Stadion, die erste mit vier Tribünen. Fünf Tage vor Anpfiff blickten 16 WAZ-Leser hinter die Kulissen des Essener Stadions. Knapp 90 Minuten dauerte der Rundgang, der mit so manchen Details zum rot-weissen Spielbetrieb überraschte.

Im Keller des Stadions liegt der Pressekonferenzraum. Wo sich sonst Spieler und Trainer den Fragen der Journalisten stellen, knipsen die Besucher eifrig Fotos. Auch Alfred Klose nutzt die Gelegenheit und nimmt ganz vorne Platz. Er, im rot-weissen Trikot auf dem Stuhl von Cheftrainer Waldemar Wrobel – für den langjährigen Rot-Weiss-Fan ein Erinnerungsstück der besonderen Art. Als alle Fotos im Kasten sind, geht es rüber in die neue Kabine. „Hier“, erklärt RWE-Mitarbeiter Kevin Kurth „ist der Unterschied zum Georg-Melches-Stadion am größten.“

Kleiderordnung auch vor und nach dem Spiel

Neben dem modernen Sanitärbereich liegt ein kleiner Raum zur Massage und Rehabilitation. Die Zeiten, in denen Bundesliga-Profis nach Pokalspielen auf dem Flur massiert wurden, seien definitiv vorbei, sagt Kurth. Ein wenig erinnert die Umkleide der Kicker an ein schlecht aufgeräumtes Kinderzimmer. Fußballschuhe, CDs, Bälle und Wasserflaschen sorgen für mächtig Chaos. Kevin Kurth versichert: „Das ist kein Dauerzustand. Bevor die Damen der SG Schönebeck kommen, räumen alle auf.“

Die Bundesliga-Frauen tragen ihre Spiele schließlich auch im städtischen Stadion aus. Überrascht sind die Besucher aber vor allem von den Plänen, die an der Wand hängen. Hier steht nicht nur, wann welche Trainingseinheit stattfindet, sondern auch, was die Spieler vor und nach den Spielen an Kleidung zu tragen haben. Alles soll möglichst einheitlich sein.

Großer Optimismus

Durch den Spielertunnel geht es schließlich raus auf den Rasen. „Da oben sitze ich immer“, sagt Leo Radscheid während er seinen Stammplatz im Block R2 sucht. Vom neuen Stadion ist er sichtlich begeistert. „Es ist wunderbar. Wir haben so lange darauf gewartet und ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass es tatsächlich gebaut wird.“ Vor allem die neue Westkurve kann man vom Spielfeldrand aus gut in Augenschein nehmen.

„Wird die überhaupt fertig“, fragt Alfred Klose, da sich noch zahlreiche Bauarbeiter an der Tribüne zu schaffen machen. „Ja, die wird sicherlich fertig“, sagt Kurth im Brustton der Überzegung. Schließlich seien für Samstag schon Tausende Karten verkauft. Ob man das Stadion später einmal ausbauen könnte, will ein Besucher wissen. Auch das sei machbar, erklärt Kurth. Bis dahin muss der Verein aber auch sportlich wohl zwei Ligen höher spielen. „Dann halt erst in zwei Jahren“, scherzt ein Besucher. An Optimismus, so viel steht fest, mangelt es nicht.