Dauerstau am Stadion Essen bleibt ein Dauerbrenner
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Essen. . Rot-Weiss Essen startet am Freitag in die neue Saison: RWE spielt zwar nur in der vierten Liga, doch der Traditionsverein bleibt ein Zuschauermagnet. Das Verkehrskonzept war und ist dem Andrang nicht gewachsen. Die Stadt und die Polizei doktern an den Symptomen.
Dass das Stadion Essen an der Hafenstraße alles andere als verkehrsgünstig liegt, war Planern und Politikern aus Jahrzehnte langer Anschauung bekannt, als sie sich für einen Neubau entschieden. Zwei Jahre nach der Eröffnung des Stadion Essen bleibt das so genannte Verkehrskonzept für die Fans ein Ärgernis.
„Es kann doch nicht sein, dass unser neues Stadion sofort einen Verkehrsinfarkt erleidet, wenn mehr als 10 000 Zuschauer den Weg an die Hafenstraße finden“, klagt Marcus Fischer. Der sportpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt wurde Zeuge des Dauerstaus, der sich am vergangenen Sonntag beim Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund rund um das Stadion bildete. Zu beobachten war dies schon beim Pokalspiel gegen den MSV Duisburg Anfang April „Daraus haben die Verantwortlichen wohl nicht die richtigen Schlüsse gezogen“, so Fischer.
GVE sieht Rot-Weiss Essen in der Pflicht
Nicht erst seit gestern basteln die beteiligten Stellen an einer Lösung - und drehen sich dabei offenbar im Kreis. Andreas Hillebrand von der städtischen GVE verweist darauf, dass jüngst bei den Konzerten im Stadion An- und Abreise der Besucher problemlos funktioniert habe. Hillebrand sieht den Veranstalter, also Rot-Weiss Essen, in der Pflicht.
RWE-Vorstand Michael Welling nennt das, Äpfel und Birnen vergleichen und erhält Zuspruch von der Polizei. Anders als bei Konzerten, sieht diese sich vor die Herausforderung gestellt, Fans gegnerischer Vereine bei so genannten Brisanzspielen zu trennen. „Stellen Sie sich vor, RWE hätte zur Saisoneröffnung gegen Schalke gespielt“, so Harald Hagen. Der Sulterkamp wäre gesperrt, das Verkehrschaos perfekt gewesen. Der Leiter der Polizei-Inspektion Nord weiß aus leidiger Erfahrung, dass an der Hafenstraße ab 15 000 Zuschauern nichts mehr geht.
Tickets soll es künftig weiter nördlich an der Hafenstraße geben
Es bleibt beim Doktern an Symptomen. RWE-Chef Welling will nicht verstehen, warum an Spieltagen nur eine von zwei Zufahrten zum neuen Parkplatz P 2 an der Hafenstraße geöffnet ist. Die Polizei verweist auf die vielen Zuschauer, die zu Fuß kommen. RWE sieht aber ein, dass es nicht die beste Idee gewesen ist, beim Spiel gegen den BVB an der verbliebenen Zufahrt Parktickets zu verkaufen, was den Stau noch verlängert hat. Tickets soll es künftig weiter nördlich an der Hafenstraße geben. Ohnehin stehen an Ligaspieltagen nur wenige Stellplätze zur freien Verfügung.
Die Polizei will laut Hagen weiter Erfahrungen mit der Vollsperrung der Hafenstraße für den Autoverkehr sammeln. Problematisch sei ohnehin eher die Abreise der Fans, denn an der Vogelheimer Straße/Gladbecker Straße kommen bei Grün nur vier, fünf Pkw über die Kreuzung.
Entspannung dürfte erst in Sicht sein, sollte eines Tages der Bahndamm hinter dem Stadion abgetragen werden. Die Verkehrsströme aus Fußgängern und Autoverkehr ließen sich dann trennen, so Hagen. Wenn es so weit ist, spielt RWE vielleicht wieder in der Bundesliga...
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