Essen. Asylbewerber in Essen werden vorerst doch nicht in Turnhallen oder gar in der Messe untergebracht werden müssen. Die Stadt hat nach eigenem Bekunden private Anbieter gefunden, die Häuser zur Anmietung bereitstellen wollen. Das Thema Turnhallen ist damit zumindest für dieses Jahr vom Tisch.
Die Not-Unterbringung von Asylbewerbern in Turnhallen ist vorerst vom Tisch. Auch die Messehallen müssen nicht als Provisorium herhalten. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstag nach der Sitzung einer Arbeitsgruppe mit. Private seien auf die Verwaltung zugekommen und hätten ihre Gebäude zur Anmietung angeboten. Dort soll übergangsweise Platz für 290 Personen sein. Über Details wollte eine Sprecherin keine Auskunft geben, da die Verhandlungen noch liefen.
Bis Ende der Woche, spätestens Anfang kommender Woche sollen diese abgeschlossen sein. Dann wolle die Stadt die Anwohner informieren. „Die Belegung von Messe- und Turnhallen ist daher als Notoption für 2014 zunächst zurückgestellt“, hieß es weiter.
Stadt will mehr Plätze schaffen
Die Stadt ist in der Bredouille. Bereits im August muss sie wegen des starken Zustroms von Asylbewerbern und Flüchtlingen hunderte weitere Plätze schaffen. So schnell hat sie aber die vom Stadtrat Anfang Juli beschlossenen Behelfsunterkünfte in Schulen und Containern nicht bezugsfertig. Es drohte deshalb, dass sogar Turnhallen als Zwischenlösung herhalten müssen, was in breiten Teilen der Politik als menschenunwürdig kritisiert worden war. Auch Messehallen, in denen zur Zeit keine Ausstellungen stattfinden, waren zuletzt als schneller Notbehelf im Gespräch.
Im laufenden Jahr muss Essen mit der Zuweisung von fast 1300 Flüchtlingen rechnen. Bis zum Sommer 2015 will die Stadt deshalb neben den bestehenden 1080 Plätzen noch weitere 840 schaffen. Bis diese stehen, sollen die Behelfunterkünfte genutzt werden.