Essen-Werden. .
Die Asyl-Debatte war einer der zentralen Punkte der Ratssitzung am Mittwoch. Ein Ergebnis: auf dem Overhammshof, dem ehemaligen Kutel-Gelände in Fischlaken an der Hammer Straße, sollen neue Plätze entstehen. Neu ist diese Situation allerdings nicht, denn die Stadt Essen stellte bereits 1990 dort 86 Container auf und brachte bis 2004 dort 700 Roma unter.
Für die WAZ-Serie „100 Orte“ war die Kollegin Dominika Sagan im Herbst 2013 dort. Ihr Eindruck: „...Brombeerhecken, Blumen und Birken haben längst die Fundamente erobert, auf denen einst Kuhställe standen. Ein hoher Zaun versperrt den Weg. Vorn auf dem Gelände des früheren Kutels (kurz für Kuh-Hotel) stehen nur noch das ehemalige Restaurant und die Molkerei. Moos schlängelt sich die Stufen hoch zur Tür, die Fenster sind beschlagen, die Fassade bröckelt...“
Pro Asyl und der Flüchtlingsrat Essen übergaben am 23. Juni 2004 dem damaligen Essener Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger eine Unterschriftensammlung, in der Bürger die Schließung der Anlage forderten. Nachdem Ende 2003 die Videoanlage abgebaut war, aber dennoch mit Renovierungen begonnen wurde, löste man das Flüchtlingslager Mitte 2004 auf. Jetzt sollen 150 Plätze geschaffen werden. Grüne und Linke kritisieren die „unzumutbare Entfernung“.