Essen. . Tanja Meyer ist die Vorsitzende der neuen Initiative „Wir für Dellwig/Gerschede“, die die beiden Stadtteile im Essener Norden stärker in den Fokus rücken will.

In Dellwig und in Gerschede tut sich was. Und seit kurzem noch ein bisschen mehr: Ein Unternehmer-Stammtisch will sich als Interessengemeinschaft für die beiden Stadtteile engagieren. Wir sprachen mit der Vorsitzenden Tanja Meyer über die Initiative „Wir für Dellwig/Gerschede“.

Frau Meyer, wer ist denn so bei Ihnen Mitglied?

Tanja Meyer: Ach, ganz unterschiedlich. Viele kleine Unternehmer, die Interesse an ihrem Stadtteil und an einer Zusammenarbeit haben, insgesamt derzeit so 20 bis 25. So wie ich! Ich habe ein kleines Geschäft für Bastel- und Künstlerbedarf an der Haus-Horl-Straße in Dellwig.

Was gehört zu den primären Aufgaben der Vereinigung? Wo wird zusammengearbeitet?

Meyer: Erst mal wollten wir uns kennenlernen. Hier bei uns ist es ja irgendwie wie im Dorf. Man sieht sich, man kennt sich, da kann man sich doch auch mal austauschen. Wer macht was wie? Was kann man gemeinsam auf die Beine stellen. Im letzten halben Jahr ist bei unseren Treffen ein Netzwerk entstanden. Und wir suchen auch die Zusammenarbeit mit dem Bürger- und Verkehrsverein Dellwig.

Gibt es erste Projekte?

Meyer: Die gibt es. Wir haben einen Werbeflyer mit Informationen zu Dellwig entworfen. Wir arbeiten an einer Facebook-Seite und wollen ein eigenes Wappen entwickeln. Es sind kleine Schritte, die alle ehrenamtlich geleistet werden müssen. Wir wollten erst mal einen Anfang machen und kommen langsam, aber stetig voran. Es gibt auch viel zu entdecken.

Dellwig und Gerschede sind für viele Essener, sagen wir mal, weit weg. Warum lohnt sich ein Besuch?

Meyer: Och, wir haben schon ein bisschen was zu bieten.Vor allem ganz sympathische Menschen. Es ist natürlich landschaftlich sehr schön bei uns. Vor allem, wenn man an den Kanal geht. Herrlich in diesen Tagen. Und Bauer Brömse hat in Dellwig einen tollen Streichelzoo.

Wo sehen Sie Defizite? Wo gibt es noch was zu tun?

Meyer: Wir sind halt ein Außenbezirk und nicht Borbeck-Mitte. Deshalb gibt es schon Defizite. Ein verkaufsoffener Sonntag lohnt sich nicht, so viele Geschäfte haben wir nicht. An der Haus-Horl-Straße haben gibt es zudem einen gewissen Leerstand. Das sieht nicht schön aus. Die leeren Räume, wie im ehemaligen Schlecker, würden wir gerne mal für eine Schaufenster-Aktion gestalten.

Wenn man an Dellwig denkt, kommt einem die Ripshorster Straße mit den Autobuden in den Sinn...

Meyer: Die ist sicherlich auch nicht schön. Aber ich habe da keine Angst. Wenn der Hubschrauber kommt, weiß man, da ist Ramba-Zamba. Hier ist schon halt mal was los bei uns.