Essen-Holsterhausen. . Auf der Gemarkenstraße starten am 7. Juli die Arbeiten in zwei Bauabschnitten. Am Ende soll an Stelle der maroden Steine roter Asphalt aufgebracht werden

Die Halteverbotsschilder und Baustellen-Absperrungen türmen sich bereits auf dem Vorplatz der St. Mariä Empfängnis-Kirche. Sie lassen erahnen, das hier bald kein Stein mehr auf dem anderen stehen wird: Auf der Gemarkenstraße rücken zum Start der Sommerferien am Montag die Bagger an. Sechs Wochen lang werden zwischen Schongauer- und Suarezstraße die Entwässerungsanschlüsse ausgetauscht und die Decke erneuert. Die typischen roten Pflastersteine gehören dann der Vergangenheit an. Stattdessen wird eine kostengünstige, rote Asphaltdecke aufgebracht (wir berichteten).

Jens Noetzel, neuer Vorsitzender der Interessengemeinschaft Holsterhausen, sieht der Sanierung skeptisch entgegen, hätte eine wertige Lösung mit Pflastersteinen bevorzugt. Er war mit seinem Immobilienbüro 2012 ganz bewusst an die „rote Meile“ gezogen, die für ihn das Zentrum Holsterhausens ist. „Ich habe die Befürchtung“, sagt Noetzel, „dass das hier am Ende aussieht wie eine Tartanbahn auf dem Sportplatz.“

Gleichzeitig ist ihm die finanzielle Situation der Stadt bewusst. Auf lange Sicht hätte die Stadtkasse seiner Meinung nach aber mehr davon, wenn an der Gemarkenstraße richtig und nicht halbherzig investiert werden würde: „Ohnehin haben es viele Einzelhändler nicht allzu leicht. Nun kommen mit der Baustelle zusätzliche Umsatzeinbußen hinzu, da viele Kunden mit dem Auto kommen. Deswegen wäre es gut gewesen, an der Straße mehr zu tun, als nur Fehler der Vergangenheit auszubessern“, sagt Noetzel. Das rote Kopfsteinpflaster war 1999 dilettantisch verlegt worden, weist zahlreiche Schäden auf.

Straße in zwei Bauabschnitten voll gesperrt

„Die rote Asphaltdecke war zum einen die kostengünstigste Lösung. Zum anderen erfordert sie die geringste Bauzeit, was uns besonders wichtig war“, sagt Benno Justfelder, Vorsitzender der SPD Holsterhausen. Und noch einen Vorteil hat die günstige Asphalt-Lösung, wie Werner Ernst, Bezirksvertreter der CDU Holsterhausen bekräftigte. So müssten die Anwohner nicht, wie zunächst befürchtet, die 50 000 Euro Beitrag laut Kommunalabgabengesetz zahlen.

Die Baustelle selbst wird dabei in zwei Abschnitte eingeteilt: Zunächst ist das Stück zwischen Schongauer- und Savignystraße für etwa drei Wochen voll gesperrt. Im Anschluss ist zwischen Savigny- und Suarezstraße ebenfalls für drei Wochen kein Durchkommen mehr. Die Asphaltdecke wird erst am Ende der Sommerferien aufgebracht. Dann ist die Gemarkenstraße an einem Wochenende von Freitag, 20 Uhr, bis Montag, 6 Uhr. auf den genannten Abschnitten komplett gesperrt. Ein genaues Datum dafür gab die Stadt noch nicht an, da sich die Bauarbeiten wetterbedingt verzögern können. Fest steht hingegen, dass der Wochenmarkt auch während der Bauphase weiterhin donnerstags stattfinden kann: Vor der Kirche und in der Savignystraße.