Neues Hörsaalzentrum der Universität in Essen ist fast fertig
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Essen. Für zwölf Millionen Euro ist am Ostrand des neuen Univiertels in Essen ein Funktionsgebäude entstanden, das in Sachen Ästhetik und technischer Ausstattung durchaus Maßstäbe setzt. Die Uni benötigt aber auch weiterhin Säle im Kino Cinemaxx. Das Hörsaazentrum soll im Herbst offiziell eröffnet werden.
Als im letzten Jahr plötzlich ein großer, grauer Betonklotz am östlichen Ende des Univiertels stand, in Sichtweite zum Viehofer Platz, da wunderten sich manchen über den groben Koloss, der da entstanden war, viele fanden: Das sieht ja aus wie ein Hochbunker, und wie viele Ecken hat dieses Gebäude eigentlich?
Donnerstagmittag, der Projekt-Verantwortliche Sebastian Rolko vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) steht im neuen Hörsaal, blickt auf die Baupläne und zählt durch: „Also, mindestens sechs Ecken.“
Polygon - Gebäude in eigentümlicher Form
Ein Wort für diese ungewöhnliche Form, die das neue Hörsaalzentrum hat, gibt es jedenfalls nicht, Rolko schlägt vor: „Nennen wir es einfach Polygon.“ Also: Mehr-Eck.
Der BLB hat es gebaut. Entstanden ist ein Gebäude in eigentümlicher Form, und nicht nur die Klinkerfassade, die es erhalten hat (und um die es bei der Planung ein paar Irritationen gab), macht das neue Zentrum durchaus ansehnlich.
Die Uni Duisburg-Essen erhält am Campus Essen somit einen neuen, größten Hörsaal mit 1100 Plätzen. Der bislang größte im Audimax an der Segerothstraße, entstanden zu Beginn des vergangenen Jahrtausends, hat 800 Plätze. Ein weiterer, kleiner Hörsaal im neuen Zentrum fasst 150 Studenten.
Neues Hörsaalzentrum wird im Sommer eröffnet
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Generationen von Studenten haben Semester in tageslichtlosen Räumen verbracht, deshalb: Außergewöhnlich an den neuen Hörsälen sind die Fenster, quadratisch, und weil die Wände von innen sozusagen nackt geblieben sind, wir sehen glatt geschliffenen Sicht-Beton, erinnern die Fenster schwer an ein architektonisch besonders bedeutsames Haus in dieser Stadt: den „Sanaa“-Würfel auf Zollverein.
Den Laien beeindruckt ansonsten, dass die 1100 Klappstühle aus gebeiztem Holz im großen Hörsaal in drei Anthrazit-Tönen gehalten sind, die Stühle im kleinen Hörsaal haben drei Rot-Töne, und das warme Rot des Bodenbelags im großen Hörsaal verleiht diesem Raum tatsächlich so etwas wie ein vornehmes Ambiente. Haben wir schon gesagt, dass die Empore, die LED-Decken- und Bühnenbeleuchtung, dass die Übertragungstechnik mit Großleinwänden, dass die W-Lan-Technik im Haus, dass also der gesamte technische Standard, der hier gesetzt worden ist, schon was hermacht? Vermutlich ist das nicht ungewöhnlich bei Neubauten, aber Neubauten im Hochschulwesen sind jetzt ja nicht unbedingt alltäglich in Essen. Vor allem dann, wenn sie am Ende auch noch so gut aussehen wie dieser hier.
Auch in Duisburg ist ein neuer Hörsaal entstanden. Der wurde in dieser Woche eingeweiht. In Essen wird es erst im Herbst so weit sein, das Wintersemester beginnt Mitte Oktober. Bis zum Ende der jetzigen Vorlesungszeit (18. Juli) würde es mit einer Einweihung zu knapp, erklärt Uni-Sprecherin Beate Kostka. Was nicht heißt, dass einzelne Veranstaltungen schon vorher dort stattfinden können.
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