Essen. Die SPD will in Essen das Feld nicht den Linken überlassen und startet eine neue Hartz-IV-Beratung. Das Angebot erstreckt sich vor allem auf den Norden der Stadt. Die Beratung soll offen sein. Das heißt, für die Sprechstunde ist keine Terminvereinbarung notwendig.

Sozialberatung Essen e.V. heißt eine neue Anlaufstelle für tatsächliche und künftige Empfänger von Sozialleistungen. Dahinter steckt der Rechtsanwalt Peter Karaiskas, der sich auf Sozialrecht spezialisiert hat.

Im Auftrag der SPD hat Karaiskas die kostenlose Beratung, die jetzt an fünf Standorten im Norden der Stadt (Altenessen-Süd, Südostviertel, Stadtmitte, Vogelheim und Schonnebeck) gestartet ist, aufgebaut. „Es gibt zwar bereits viele ähnliche Beratungsangebote in Essen, aber eine Rechtsberatung in diesem Umfang ist mir nicht bekannt“, ist Rainer Marschan, Vorsitzender der Essener SPD-Ratsfraktion überzeugt.

Sozialberatung informiert über Jobcenter und Amt für Soziales und Wohnen

Das Ziel der SPD liegt auf der Hand: Die Sozialdemokraten wollen das Hartz-IV-Beratungsfeld nicht den Linken in der Stadt überlassen. Bislang ist hier nämlich das im Linken-Spektrum verortete Netzwerk BG 45 besonders aktiv.

Informieren will die Sozialberatung Essen zu allen Themen rund um das Jobcenter und das Amt für Soziales und Wohnen. „Bei uns muss man sich nicht anmelden, kann einfach vorbeikommen“, so Karaiskas.

Beratung wird schon Spenden getragen

Die Hemmschwelle möglichst niedrig halten lautet ein Ziel der Verantwortlichen. „Zu uns können auch Menschen kommen, die erst ihre Ansprüche klären wollen.“ Man wolle aufklären, damit alle Leistungen, die angeboten werden, auch an diejenigen verteilt werden, die sie nötig haben „damit es in unserer Stadt gerechter zugeht“, ergänzt Essens SPD-Parteichef Dieter Hilser.

Noch wird der frisch gegründete Verein von Spenden getragen; ob man Zuschüsse zum Beispiel aus der EU beantragen könne, sei noch unklar. Jeweils ein von Karaiskas ausgebildeter Berater steht pro Standort an einem Tag in der Woche für zwei Stunden allen Interessierten zur Verfügung.

Wie das Angebot angenommen wird und ob die Zeit reicht, wird sich noch zeigen. „Ausbauen können wir immer“, so Karaiskas.