Essen. . Die von 54 auf 48 Stunden gestutzte wöchentliche Arbeitszeit bei der Feuerwehr erfordert 63 zusätzliche Planstellen. Bis 2020 drohen der Kommune deshalb Mehrkosten von rund zwölf Millionen Euro. Es ist ein Anpassungsprozess, der die Wehr über ein paar Jahre beschäftigen wird.
Die Arbeitszeit bei der Feuerwehr war schon immer ein heißes Eisen, jetzt gesellt sich eine finanzielle Brandmeldung dazu. Die Nachricht ist zwar keine überraschende, doch jetzt ist sie amtlich und die Folgen sind durchkalkuliert: Die von 54 auf 48 Stunden gestutzte wöchentliche Arbeitszeit der Blauröcke kommt die Stadt teuer zu stehen. Bis zum Jahr 2020 rechnet die Kommune durch die Anpassung der Dienstpläne an Europäisches Arbeitsrecht mit Mehrkosten von rund zwölf Millionen Euro.
Es ist eine eigentlich ganz simple Rechnung: Wer weniger arbeiten darf, benötigt eben mehr Kollegen, die ihn ersetzen. Zumal die Aufgaben nicht weniger werden. Um eine leistungsfähige Berufsfeuerwehr zum Schutz der Essener Bürger auch künftig vorhalten zu können, braucht es letztlich mehr Personal. Für die Behörde an der Eisernen Hand heißt das im Detail: Immerhin 63 zusätzliche Planstellen im Einsatzdienst sind unabdingbar. Dies geht aus einem Papier hervor, das am Mittwoch den städtischen Ausschuss für Öffentliche Ordnung, Personal und Organisation beschäftigen wird.
Es ist ein Anpassungsprozess, der die Wehr über ein paar Jahre beschäftigen wird. Mangels geeigneten Personals können die Stellen nicht sofort, sondern nur nach und nach besetzt werden: Mit Nachwuchskräften, die erst einmal solide an ihren Job herangeführt werden wollen. „Die Ausbildung zusätzlicher Dienstkräfte wird im Jahr 2019 in Gänze abgeschlossen sein“, heißt es.
Das Sicherheitsniveau halten
Um das Sicherheitsniveau in der Stadt dennoch halten zu können, wurde für die aktuell über 600 Kräfte im Einsatzdienst Mehrarbeit angeordnet, die immer dann zurückgefahren werden kann, wenn neue Feuerwehrleute ihre Ausbildung erfolgreich durchlaufen haben. „Die angeordnete Mehrarbeit kann aus rechtlichen Gründen nur eine vorübergehende Lösung sein“ – darüber sind sich die Verantwortlichen im Klaren, weisen aber schon mal vorsorglich daraufhin, dass im Laufe des Jahres ein neues Gesetz in Kraft treten soll. Das sieht vor, dass alle zukünftig ausgebildeten Kräfte des feuerwehrtechnischen Dienstes zu Notfallsanitätern geschult werden müssen – mit der Folge: „Eine weitere Erhöhung des Personalfaktors ist nicht ausgeschlossen.“ Klingt irgendwie nach Großeinsatz.