Essen. . Mitten in der Diskussion um den Zustand der Viehofer Straße in Essen geben neue Pläne der Hoffnung weitere Nahrung, dass das schwierige Quartier tatsächlich einen nie geahnten Aufschwung erfahren wird. Das Allbau-Projekt heißt „Kastanienhöfe“, und an die Stelle des alten DGB-Hauses kommt ein Hotel.

Mitten in der Diskussion um den Zustand der Viehofer Straße in der nördlichen Innenstadt geben neue Pläne berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass das gesamte Quartier in wenigen Jahren deutlich attraktiver wird. Das ehemalige Gewerkschaftshaus an der Schützenbahn, das seit 2007 leer steht, soll noch in diesem Jahr abgerissen und durch einen Hotel-Neubau ersetzt werden. Die „Frankonia Eurobau“-Projektentwickler planen ein Haus der Drei-Sterne-Kategorie. Das gab kürzlich Andreas Hausner bekannt, der Vorsitzende der Immobilien- und Standortgemeinschaft nördliche Innenstadt (ISG). Nach Angaben des städtischen Planungsamtes ist Ende April ein entsprechender Bau-Antrag eingereicht worden. Noch im Herbst könnte, so Hausner, das alte DGB-Haus abgerissen werden.

Pläne für ein Hotel an diesem Standort gab es schon lange, doch im Jahr 2013 sah es zwischenzeitlich so aus, als würde es nichts mehr werden: Uneinig waren sich damals Entwickler und Stadt darüber gewesen, wo der Hotel-Zugang platziert werden könne, das liegt an Leitungen, die im Boden liegen.

"Kastanienhöfe" in der nördlichen Innenstadt

Neues meldet auch die städtische Wohnungsgesellschaft Allbau, die in der nördlichen Innenstadt das größte Bauprojekt ihrer Geschichte realisiert: „Kastanienhöfe“ soll der Büro- und Wohnkomplex heißen, der derzeit an der Kreuzeskirche für rund 53 Millionen Euro entsteht. Der Allbau baut hier seine neue Zentrale, 45 Wohnungen und Kita kommen. Allbau-Projektentwickler Stefan Messink gab bekannt, dass es bereits jetzt Interesse an den Mietwohnungen gebe. Aber: Mit der Vermarktung werde man erst ein Jahr vor Fertigstellung des Baus beginnen, betonte Messink. Diese ist derzeit für Mitte 2016 geplant. Im Moment beeindruckt eine 17 Meter tiefe Baugrube vor Ort täglich die Passanten – ab 17. Mai gibt es eine Aussichtsplattform.

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Unterdessen meldet sich die CDU zu Wort, die nach dem Bericht des „Ambassador“-Hoteliers Achim Feldhordt, der die Zustände auf der Viehofer Straße kritisierte, sofort mehr Ordnungskräfte vor Ort gefordert hatte. Die CDU-Fraktion, heißt es am Donnerstag in einer Mitteilung, sehe „riesiges Entwicklungspotenzial“ des Quartiers; gleichzeitig müssten Probleme von Sicherheit und Ordnung aber gelöst werden. Die SPD findet die Forderung der CDU „planlos“. Wie auch immer – Hotelier Feldhordt sagt jetzt: „Das Echo war viel größer, als ich erwartet hatte.“ Der Kritik, seine Einlassung sei übertrieben, entgegnet Feldhordt: „Ich bin seit 18 Jahren mitten im Geschehen, ich bin auch hier, wenn die Geschäfte zumachen. Ich bin auch da, wenn die völlig betrunkene Meute aus den Kneipen und Diskotheken auf der Viehofer nach Hause torkelt und an die Wände uriniert.“