Essen. Diebstahl, Drogen, Geldwäsche, Müll, Fäkalien – derzeit wird über den Zustand der Viehofer Straße in der Essener Nord-City diskutiert. Der Blick auf die Kommentare zeigt: Auch für unsere Nutzer ist das Thema von Bedeutung.
Die Kritik des Hoteliers Achim Feldhordt hat die Debatte losgetreten: Aber wie schlimm steht es wirklich um die Viehofer Straße? Sieht es in anderen Städten nicht ähnlich aus? Was muss getan werden? Reicht etwa mehr Polizeieinsatz aus? Unsere User diskutieren. Viele sehen dabei in der nördlichen Innenstadt tatsächlich mehr oder weniger einen „Schandfleck“.
„Da will ich nicht mal tot überm Zaun hängen“, zitiert Nutzer kumpelanton den Düsseldorfer Oberbürgermeister, um seinen Eindruck von der Nord-City kundzutun. Andere User schätzen die Lage nicht besser ein: „Ich habe dort mal kurz gewohnt, bin dann aber resigniert wieder ausgezogen“, schreibt etwa Brecht. Ähnliches berichtet SamMelone. Resignation auch bei michelino: „Dass es auf der Viehofer noch mal besser wird, glaube ich nicht.“ Die Straße „geht quasi doch schon seit 20 Jahren den Bach runter“, schreibt tom009.
Noch mehr Problemzonen
Manche Nutzer verweisen darauf, dass die geschmähte Viehofer Straße nicht der einzige Schandfleck Essens sei. Leider müsse man sagen, dass „sich diese Eindrücke nicht mehr allein auf die nördliche Innenstadt“ beziehen, schreibt michelino. Und verweist dabei auf Eingang und Ende der Kettwiger Straße. Davon profitiere die „heimliche Innenstadt“ in Rüttenscheid. Ihm sei „die Lust auf die Innenstadt vergangen“, so michelino. User hasimir sieht Problemzonen ebenfalls am Willy-Brandt-, Porsche- und Limbecker-Platz.
Schmuddelecken seien doch nichts Ungewöhnliches, schreibt hingegen Lehmbruck. Jede Großstadt – auch Düsseldorf – habe welche, das „halte ich für den Normalzustand“. Nutzer frabau sieht es ähnlich und nennt das Kölner Bahnhofsviertel und die Duisburger City als weitere Beispiele. „So sieht es in Essen aus ... Und nein, so etwas gibt es nicht in jeder Großstadt“, hält KunigundeSchweineleber dagegen und spricht von einem „Schönreden“ der Situation.
Null-Toleranz-Politik notwendig
Was also tun? Essener1968 spricht sich für Videoüberwachung aus und verweist auf London: „Dort hat sich die Videoüberwachung gerade solcher Plätze und Straßen, in denen viel Potential für Kriminalität geboten ist, mehr als bewährt.“ Ebenfalls sei eine „Zero-Tolerance-Politik“ gegenüber Kriminellen denkbar wie in New York: „Die Stadt ist sauber, die Leute fröhlich und respektvoll und selbst Richtung Bronx entwickeln sich richtig nette Wohnquartiere“, so Essener1968. Eine „Null-Toleranz-Zone“ fordert auch michelino.
Wäre verstärkter Polizeieinsatz auf der Viehofer Straße eine Lösung, wie ihn die CDU gefordert hat? „Nichts gegen mehr Polizeipräsenz. Aber das Problem löst das nicht“, schreibt Nutzer X-1111. Zuerst müsse an der Optik der Straße etwas getan werden, denn „die abseitige Lage und ihr tristes Aussehen“ würden der Viehofer Straße zum Verhängnis. Auch michelino sieht die Notwendigkeit für eine „sichtbare Verbesserung“ des Stadtbildes der Essener Innenstadt, denn „so geht es nicht weiter, so bleiben ihr die eigenen Bürger fern“.