Essen. Gewinn fast halbiert, die Dividende soll von 1,10 Euro auf 60 Cent schrumpfen: Der größte deutsche Energiekonzern Eon muss seinen Aktionären am Mittwoch schlechte Zahlen präsentieren. Johannes Teyssen berichtet in Essen auch von Sparprogramm und Reformen.

Der Energieriese Eon sucht angesichts stark geschrumpfter Gewinne in der Stromerzeugung seine Zukunft als Dienstleister mit Strom- und Wärmesparangeboten. Im ersten Quartal seien 17.000 Kunden neu hinzugewonnen worden, sagte Firmenchef Johannes Teyssen am Mittwoch zum Beginn der Hauptversammlung in Essen. Bei der klassischen Stromerzeugung sei die Lage dagegen wegen des deutlich gefallenen Börsenstrompreises nach wie vor kritisch. "Besserung ist nicht in Sicht", sagte Teyssen. Eon habe bereits für ein Viertel der konventionellen Kraftwerke die Stilllegung beschlossen.

Der Konzern rechnet für 2014 weiter mit einem auf 1,5 bis 1,9 Milliarden geschrumpften bereinigten Konzernüberschuss (2013: 2,2 Mrd). Die Dividende soll von 1,10 Euro auf 60 Cent fallen. Thema der Hauptversammlung könnte auch noch das starke Eon-Auslandsengagement werden. Allein in Russland erzielte Eon 2013 mehr als fünf Prozent des operativen Ergebnisses.

Fortschritte beim Umbau

Andererseits hat Eon bei Konzernumbau und Sparprogramm Fortschritte gemacht und kann in einem noch laufenden Verfahren auf rund 1,7 Milliarden Euro Rückzahlung aus der umstrittenen Brennelementesteuer rechnen. Insgesamt rechnen Besucher mit einer wenig turbulenten Hauptversammlung. (dpa)