Essen. . Der Energieriese Eon will zwei Sparten mit 9000 Mitarbeitern zusammenlegen. Arbeitsplätze sollen dem Versorger zufolge nicht wegfallen, langfristig soll der Schritt aber helfen, Kosten zu drücken. Von der Umstrukturierung profitiert der Standort Essen.
Deutschlands größter Energiekonzern Eon plant, sein bisher in getrennten Sparten betriebenes Stromgeschäft aus konventionellen Kraftwerken und erneuerbaren Energiequellen in einer einzigen Gesellschaft zu bündeln. Dafür will der Düsseldorfer Energieriese Verwaltungsjobs aus vier europäischen Kraftwerksstandorten abziehen. Großer Gewinner dieses konzerninternen Mitarbeiterkarussells: der Eon-Standort Essen.
In der ehemaligen Eon-Ruhrgas-Zentrale gegenüber der Messe Essen soll die Verwaltungseinheit der neuen Erzeuger-Gesellschaft entstehen. Hunderte Schreibtisch-Arbeitsplätze werden dafür ins Ruhrgebiet verschoben. Eon-Beschäftigte aus Hannover, Landshut, dem schwedischen Malmö und Coventry in Großbritannien müssen nach Essen wechseln.
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„Die genaue Zahl steht noch nicht fest. Die Gespräche laufen“, sagte Eon-Sprecher Georg Oppermann gegenüber dieser Zeitung. Die Zusammenlegung diene der Kostensenkung, solle aber wie bei Eon üblich sozialverträglich erfolgen. Die ersten Jobs sollen Ende des Jahres nach Essen verlagert werden.
Insgesamt wird die neue Gesellschaft rund 9000 Beschäftigte haben. 8000 kommen von den Kohle- und Gaskraftwerken des Konzerns, rund 1000 aus dem Bereich erneuerbare Energie. Hintergrund der Zusammenlegung ist neben der Verschlankung der Verwaltung offenbar auch die Energiewende in Deutschland, insbesondere deren Auswirkung auf das Image konventioneller Stromerzeugung. „Wir wollen vermeiden, dass sich die Beschäftigten unserer konventionellen Erzeugersparte abgehängt fühlen“, so Eon-Sprecher Georg Oppermann.