Essen. Ab Ende April wird die Essener Verkehrswacht die rund 250 Kitas in der Stadt mit 5000 Info-Broschüren beschenken – gedacht für die Kinder, die nach den Sommerferien in die Schule kommen. Weil Verkehrserziehung schon im Kindergarten beginnen muss, wie Experten der Verkehrswacht betonen.
196 Kinder sind 2013 auf Essens Straßen verunglückt, eines verlor dabei sein Leben. „Ein Kind zu viel“, betont Karl-Heinz Webels, der Vorsitzende der Essener Verkehrswacht. Die will ab Ende April die rund 250 Kitas in der Stadt mit 5000 Broschüren beschenken – gedacht für die Kinder, die nach den Sommerferien in die erste Klasse kommen. Auch die Eltern der künftigen I-Dötze sollen ein kostenloses Ratgeber-Heft erhalten. Titel: „Sicher zur Schule“.
Denn Verkehrserziehung muss schon bei Vorschulkindern beginnen, sagt Webels. Hierbei könnten die Ratgeber-Hefte der Verkehrswacht helfen und von Erzieherinnen in den Kitas auch als Übungsmaterial eingesetzt werden. So findet man im Kinder-Heft etwa ein „Ampel-Spiel“, mit dem man lernen kann, wann man an einer Straße stehen bleiben muss und wann man gehen darf. Bunte Zeichnungen stellen Verkehrs-Situationen und -Schilder dar. Webels: „Auch der Schulweg sollte mit den Eltern vor Schulbeginn eingeübt werden.“
RWE Deutschland AG arbeitet mit Verkehrswacht zusammen
Dafür, dass Kinder sicherer auf den Straßen unterwegs sind, will sich auch die RWE Deutschland AG engagieren und arbeitet hierbei mit der Verkehrswacht zusammen. „Rund 70 Einsatzfahrzeuge der Westnetz GmbH – eine Unternehmens-Tochter – sollen im August in Essen mit Magnettafeln am Heck der Fahrzeuge darauf hinweisen, dass die Schule begonnen hat“, so Firmensprecher Gerd Starkmann. An RWE-Kabelverteiler-Schränken und Ortsnetz-Stationen werden Poster die gleiche Botschaft verkünden.
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Karl-Heinz Webels von der Verkehrswacht will auch die Eltern der künftigen Erstklässler „mit ins Boot holen“. In der für sie gedachten Ratgeber-Broschüre „Sicher zur Schule“ können diese nachlesen, was der Nachwuchs im Straßenverkehr so sieht und hört – und wie er reagiert. „Nämlich meist anders als Erwachsene.“ Außerdem gibt es Tipps zur Erkundung des Schulweges zu Fuß – was Webels immer viel besser findet als jedes „Mama-Taxi“.
Bei der Verkehrswacht Hefte bestellen
Der Verkehrs-Experte weiß auch, dass Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, selbst oft nicht die vorbildlichsten Autofahrer sind. „Da werden Kinder nicht angeschnallt, Tempolimits ignoriert oder der Nachwuchs in Richtung des fließenden Verkehrs aus dem Wagen in die Schule entlassen.“
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Allen Autofahrern gibt der Vorsitzende der Verkehrswacht mit auf den Weg: „Wenn jemand 50 km/h fährt und 15 Meter vor ihm läuft ein Kind auf die Straße, wird er es – trotz eines Bremsversuchs – noch mit 50 km/h erfassen. Das heißt, das Kind ist in der Regel tot! Fährt jemand in dieser Situation Tempo 30 wird er, so er bremst, noch vor dem Kind zum Stehen kommen!“