Essen. .
Seit zwei Wochen diskutieren unsere Leser engagiert und kenntnisreich, wie fahrradfreundlich die Stadt Essen wirklich ist – Hintergrund: Essen will weiter offiziell als „fahrradfreundlich“ gelten. Die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte“ läuft aus. Ein Antrag auf Verlängerung ist im Rathaus derzeit in Arbeit. Derweil schreiben uns Leser, wie sie ihren Alltag auf dem Rad erleben.
„Den wenigsten Autofahrern ist bekannt“, gibt Leserin Ursel Johannes zu bedenken, „dass es ein absolutes Halteverbot auf Radwegen gibt.“ Auf der Frankenstraße in Stadtwald erlebe sie häufig, dass Autos vor Sparkasse, Apotheke oder Markt nur kurz abgestellt werden - und somit den Radweg blockieren. Folge: Radler müssen auf die Straße ausweichen, nicht ungefährlich.
Kritik von Lesern
Leser Christoph Jörg, der angibt, täglich mindestens 13 Kilometer im Stadtgebiet auf dem Rad unterwegs zu sein, kritisiert: An vielen Stellen müssen Radler in die Mitte der Fahrbahn wechseln, um weiter geradeaus fahren zu können – wegen der Linksabbiegespur, zum Beispiel an der Kreuzung B224/Alfredstraße, Fahrtrichtung Osten. Außerdem. „Viele Hauptstraßen haben keine Radwege, zum Beispiel Frohnhauser, Mülheimer oder Altendorfer Straße.“
Leserin Silke Dittmer, die häufig von Kettwig aus nach Holsterhausen fährt, nennt als gefährliche Stelle die Meisenburgstraße, Ecke Lilienthalstraße: Autofahrer würden hier überhaupt nicht die Radler beachten. Ein entsprechendes Schild („Achtung Radfahrer“) stünde 100 Meter vor der Kreuzung: „Keine Ahnung“, wundert sich Silke Dittmer, „was das dort bewirken soll.“ Leserin Ursula Hickmann berichtet, dass sie in ihrem Stadtteil Rüttenscheid „schon lange nicht aufs Fahrrad“ steigt: „Die Gefahr, sich selbst oder Fußgänger zu verletzen, ist einfach zu groß.“ Besonders eng sei es zwischen Flora- und Martinstraße.