Essen. . Bis Ende des Jahres soll es in Essen rund sieben Kilometer neue Lärmschutzwände entlang der Bahnstrecken geben, zusätzlich außerdem Schallschutz-Fenster für 600 Wohnungen. Schwerpunkte der nun begonnen Sanierung sind Frohnhausen, Frillendorf und Kray.
Die Bahnstrecke war zuerst da, die Anwohner müssen eben sehen, wie sie sich arrangieren – das war lange die Argumentation der Bahn, wenn es um das Thema Lärmschutz ging , und teilweise zieht man sich darauf immer noch zurück.
Immerhin aber: In Essen wurde gestern am Bahnhof Essen-West der Startschuss gegeben für eine großflächige Abschirmung vor allem der Bahn-Hauptroute, die Essen in West-Ost-Richtung zwischen Schönebeck und Kray quert. In einem ersten Bauabschnitt werden insgesamt sieben Schallschutzwände entstehen, die eine Gesamtlänge von 2856 Metern aufweisen. Finanzielle Grundlage für diese „freiwillige Leistung“ ist ein Sonderprogramm des Bundes.
Investition von 5,1 Millionen Euro
Die Kosten für diesen so genannten „aktiven Schallschutz“ belaufen sich auf rund 5,1 Millionen Euro. „Durch die neuen Schallschutzwände werden zahlreiche direkt betroffene Wohnungen erheblich von Lärm entlastet“, sagte Michael Häßler, Leiter Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG. Ziel sei dabei eine Senkung um zehn Dezibel, was etwa einer Halbierung der Belastung entspricht.
In diesen Stadtteilen und an diesen Straßen wird die Bahn aktiv sein:
An folgenden Essener Straßen wird die Bahn demnächst Schallschutzwände installieren, die Höhe variiert, beträgt meist drei Meter, vereinzelt auch weniger.
Frohnhausen: Uhlenhaut-, Schwaiger-, Nöggerathstraße und Giesebrechtstraße (711 Meter).
Frohnhausen/Holsterhausen: Kerckhoffstraße und Schederhof-straße (483 Meter).
Frillendorf: Franziskanerhöhe und Gerhard-Stötzel-Straße (637 Meter).
Altendorf: Heinitzstraße (229 m)
Ostviertel: Glashüttenstraße (221 Meter).
Kray: Krayer Straße, Heinrich Sense-Weg, Bereich Kray Nord (236 Meter, 2,50 Meter hoch)
Kray: entlang der Dickstraße (342 Meter, zwei Meter hoch)
Auch die weiter entfernt von der Trasse liegenden Gebäude profitierten von der Wirkung der bis zu drei Meter hohen Wände aus hochabsorbierenden Leichtmetallelementen. Bei der Farbgebung würden die Wünsche der Stadt Essen berücksichtigt, betont die Bahn. Allerdings wird man die Wände – wie nahezu alle Schutzvorrichtungen dieser Art – dennoch kaum als eine optische Verbesserung im Stadtraum empfinden.
Lärmbelastung auf ein Minimum reduzieren
Zusätzlich investiert die Bahn in Essen auch in den passiven Schallschutz. 603 Wohnungen erhalten beispielsweise neue Schallschutzfenster und Lüfter. Hierfür werden laut Bahn weitere rund 216.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Der Aufbau der Schallschutzwände kann aus Sicherheitsgründen nur selten bei laufendem Betrieb erfolgen, sodass die Bauleute zumeist in die Nacht ausweichen müssen, wenn „Sperrpausen“ möglich sind. Die Bahn versucht, die Lärmbelastung der Anwohner auf ein Minimum zu reduzieren, bittet jedoch um Verständnis für den unvermeidbaren Baulärm sowie die optischen und die stellenweise erforderlichen akustischen Warnsignale zur Absicherung der Bauarbeiter.
Noch in diesem Jahr sollen nach Angaben von Projektleiter Rolf Schumacher die Arbeiten in diesem ersten Bauabschnitt beendet sein. Ein zweiter Bauabschnitt mit weiteren rund sieben Kilometern Schutzwänden werde bis zum Jahr 2017 folgen.