Essen. . Stefanie Hansmeier-Maas, Ex-Vorstandsmitglied der Essener Grünen, ist am Montag zum vierten Mal nicht als Angeklagte in einem Betrugsprozess vor dem Amtsgericht Essen erschienen. Diesmal soll ein Unfall mit einem Hund ihr Erscheinen verhindert haben. Hansmeier-Maas beschäftigt die Justiz nicht zum ersten Mal.

Sie kommt nicht. Zum vierten Mal versuchte das Amtsgericht Essen, die Betrugsvorwürfe gegen Stefanie Hansmeier-Maas, Ex-Vorstandsmitglied der Essener Grünen, aufzuklären, aber Richter Stefan Groß fehlte wieder einmal die Angeklagte. Die 36-Jährige ließ am Montag telefonisch mitteilen, dass sie morgens einen Unfall erlitten hätte.

Bei den drei geplatzten Terminen zuvor hatte sie sich jeweils mit Attesten wegen diverser Beschwerden entschuldigt. Einmal schaltete das Gericht bereits den Amtsarzt ein, um die Angaben zu überprüfen. Notfalls kann das Gericht sie mit einem Vorführhaftbefehl ins Gefängnis bringen lassen, um die Hauptverhandlung sicherzustellen.

31.000 Euro Provision für den Makler nicht gezahlt

Diese Erfahrung hatte die Fischlakerin im vergangenen Jahr machen müssen, als sie in einer anderen Sache nicht im Gericht erschien. Ein Haftbefehl wurde erlassen, doch sie galt als untergetaucht. Damals stellte sie sich der Polizei und saß bis zur Verhandlung in Haft. Es ging um den Vorwurf, im Internet Kleidung bestellt und nicht bezahlt zu haben. Sie bestritt die Vorwürfe. Das Verfahren wurde später eingestellt, weil es angesichts eines weiteren Vorwurfs für die Strafhöhe nicht darauf ankam.

Der weitere Vorwurf sollte am Montag verhandelt werden. Die Angeklagte soll ein Haus in Werden für 865.000 Euro gekauft und nicht bezahlt haben. Konkret geht es bei dem Betrugsvorwurf um 31.000 Euro Provision für den Makler.

Bereits 2011 zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt

Stefanie Hansmeier-Maas, die nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Frühjahr 2013 auf das Amt im Grünenvorstand verzichtet hatte, ist nicht unerfahren im Umgang mit der Justiz. 2011 war sie bereits wegen Betruges zu sechs Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Diverse andere Strafverfahren in jüngster Zeit wurden mit Blick auf das aktuelle Verfahren ebenfalls eingestellt.

Positive Schlagzeilen hat sie auch schon produziert. So wurde über sie berichtet, dass sie Hunde „aus spanischen Hundegefängnissen“ gerettet und aufgenommen hatte. Ein Hund soll es denn auch gewesen sein, der sie am Montag hinderte, sich der Strafjustiz zu stellen.

Er sei ihr zwischen die Beine geraten, so dass sie auf der Treppe hingefallen sei. Der Krankenwagen sei bereits gerufen, hieß es telefonisch um 8.21 Uhr. Der Prozess sollte 39 Minuten später stattfinden.