Essen. Karsten Kramer hat einen Roman geschrieben und dafür sein BWL-Studium an der Essener Uni für anderthalb Jahre auf Eis gelegt. Sein „Geheimnis der Sterne“, ein Thriller um den Universalgelehrten Johannes Kepler, ist jetzt fertigt. Nun sucht der Kettwiger nach einem Verleger. Erst einmal gibt es Kramers Roman als E-Book.

Karsten Kramer studiert Betriebswirtschaft an der Universität Essen. Im September will er den BWL-Bachelor in der Tasche haben. Und danach gerne in einer Firma im Bereich Marketing oder strategische Unternehmens-Planung arbeiten. Der künftige Arbeitgeber des 25-Jährigen wird mit ihm einen kreativen Kopf einstellen. Einen jungen Mann mit viel Phantasie – und Durchhaltevermögen. Denn der Kettwiger kann nicht nur gut rechnen, sondern hat auch anderthalb Jahre lang an einem Roman geschrieben. Sein „Geheimnis der Sterne“ vermarktet er jetzt als E-Book bei Amazon.

Kramers Roman-Hauptfigur ist der Geschichtsstudent Silvester Glock, der bei Recherchen zu seiner Doktorarbeit auf eine verschlüsselte Nachricht des vor 400 Jahren lebenden Johannes Kepler (1571-1630) stößt, der entdeckte, wie die Planeten um die Sonne kreisen. In Kramers Roman zweifelt Glock daran, dass Kepler wirklich das Genie ist, für das ihn alle halten. Ist der Universalgelehrte vielleicht nur ein schamloser Betrüger, der seinen wissenschaftlichen Erfolg einem Mord zu verdanken hat?

„Das Schreiben ist ein Bedürfnis“

Dann findet Student Silvester noch seinen Professor tot auf und flieht vor dessen Mörder, der um jeden Preis das Geheimnis um Kepler in seinen Besitz bringen will. Eine einst von Kepler ersonnene „Schnitzeljagd“ führt Silvester durch Prag und bringt ihn unaufhaltsam der Wahrheit näher.

„Das Schreiben“, sagt der BWL-Student, sei ihm ein inneres Bedürfnis. Seinen Roman hat Kramer nach seinem ersten Semester begonnen und für ihn sein Studium für 18 Monate auf Eis gelegt. Finanziert hat er seine Schreiblust mit Nachhilfestunden und durch Finanzspritzen seiner Eltern. Ein Jahr lang hat er nach Fertigstellung seines Romans, der in Buchform rund 400 Seiten stark wäre, nach einem Verleger gesucht. Vergeblich. „Ich habe immer nur Standard-Absagen bekommen. Das war wirklich frustrierend.“ Und dies, obwohl der Kettwiger bei einem Literaturwettbewerb in Essen für Nachwuchsautoren, ausgerichtet vom Verein „Alta Vita“, einen ordentlichen zweiten Platz belegte. „Nur für den Erstplatzierten gab’s eine Buch-Veröffentlichung.“

„Geheimnis der Sterne“ bei Amazon als E-Book

Kramer wusste sich zu helfen und veröffentlichte sein „Geheimnis der Sterne“ schließlich bei Amazon als E-Book. „Das Problem ist, dass die Leute meinen Namen nicht kennen, auch den Buch-Titel nicht.“ So werde man als Nachwuchsautor bei Amazon eher zufällig gefunden. Aber vielleicht sei unter den Zufälligen ja doch noch einmal ein interessierter Verleger, hofft der 25-Jährige.