Düsseldorfer Messe bietet Essener Konkurrenz Hilfe an
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Essen. . Die Düsseldorfer Messe bietet der Essener Hilfe an. „Die Essener können auf unserem Gelände Messen veranstalten, wenn sie Probleme haben“, sagte Geschäftsführer Werner Dornscheidt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek befürchtet einen Schaden für die Rhein-Ruhr-Region.
Nachdem der Bürgerentscheid die geplante Modernisierung der Messe Essen gestoppt hat, bietet ihr die Düsseldorfer Messe Hilfe an. „Die Essener können auf unserem Gelände Messen veranstalten, wenn sie Probleme haben“, sagte Geschäftsführer Werner Dornscheidt der WAZ am Montag.
Der Düsseldorfer Messechef versprach zudem, dass man vom Dilemma der benachbarten Messe nicht profitieren wolle: „Wir werden Essen keine Messen abnehmen und auch nichts von dort akquirieren.“
Dagegen hatte der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: „Alle Veranstalter, denen in Essen nun die Perspektive fehlt, sind herzlich nach Düsseldorf eingeladen.“ Der Politiker ruderte allerdings am Montag zurück: „Mir tut die Situation der Messe Essen wirklich leid, weil ich glaube, dass dies eine starke Region ist.“ Er warnt vor einer „fatalen Signalwirkung“ für die Veranstalter, die sich nun aus Essen zurückziehen könnten. „Das wäre ein Schaden für die gesamte Region“, so Jarzombek. Er befürchtet, die Veranstalter könnten sich komplett aus der Region zurückziehen statt zu Messen an Rhein und Ruhr zu wechseln.
Alle Veranstalter, denen in Essen nun die Perspektive fehlt, sind herzlich nach Düsseldorf eingeladen! #Buergerentscheid
Vertreter der Messen in Köln und Dortmund wollten sich Montag nicht zur Situation in Essen äußern. „Nach unserer Auffassung ist der Bürgerentscheid eine Angelegenheit der Messe Essen und ihrer Anteilseigner. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu möglichen Auswirkungen nicht äußern“, hieß es etwa aus Köln von der größten Messe Nordrhein-Westfalens, die zuletzt jährlich 2,7 Millionen Besucher zählte.
Die Essener Messe hat mit den Publikumsschauen Motor Show, Techno Classica und Equitana drei Besuchermagneten. In geraden Kalenderjahren – dann findet die Pferdemesse statt – zählt sie rund 1,3 Millionen Besucher. Zum Vergleich: Die Düsseldorfer kommen mit ihren mehr als doppelt so großen Messehallen auf jährlich rund 1,5 Millionen Besucher. Die Messe der Landeshauptstadt erwirtschaftet rund ein Drittel ihres Umsatzes mit Auslandsmessen, veranstaltet zum Beispiel zehn Messen in China. Einen anderen Weg haben die Dortmunder in den Westfalenhallen eingeschlagen, wo die kleinste der großen Messe in NRW ihre Heimat hat. Sie zieht über Regionalmessen rund 700.000 Besucher jährlich an.
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