Essen. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hat eine Vorlage in den Wirtschaftsausschuss des Landtages eingebracht. Demnach will sich das Land „personell und strukturell“ bei der Messe Essen einbringen. Die aktuelle Lage der Messe wird in Düsseldorf kritisch betrachtet.

Die rot-grüne Landesregierung will sich bei der Messe Essen engagieren. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hat in einer Vorlage für den Wirtschaftsausschuss des Landtags klargestellt, dass sich das Land „personell und strukturell“ einbringen wolle.

Konkret sei der Messe vorgeschlagen worden, einen Vertreter des Wirtschaftsministeriums in den Aufsichtsrat zu entsenden. Die Übernahme eines Aufsichtsratsmandats sei für das Land „mit dem klaren Auftrag verbunden, an der zukunftsorientierten Aufstellung der Messe Essen mitzuarbeiten“, so Duin.

Eine finanzielle Unterstützung oder Beteiligung sei dagegen „aus haushalterischen Gründen nicht möglich“, heißt es in dem Papier. Anders als früher verfüge das Land nicht mehr über die Mittel, „um Messeplätze finanziell zu unterstützen“.

Land NRW hält 20 Prozent der Messen in Köln und Düsseldorf

Seit 1974 ist das Land mit je 20 Prozent an den Messen Köln und Düsseldorf beteiligt. „Wir freuen uns über das Angebot der Unterstützung durch das Land NRW, das wir als klares Bekenntnis zum Messestandort Essen verstehen“, teilte die Messe auf Anfrage mit. Über die konkrete Ausgestaltung würden die Gesellschafter noch beraten.

Die Vorlage des Ministeriums ist in sorgenvollem Ton formuliert. Die Essener Messe als neuntgrößter Ausstellungsplatz Deutschlands habe durch „negative Betriebsergebnisse“ Schulden aufgetürmt.

NRW-Wirtschaftsminister wünscht sich enger Kooperation zwischen Messen

Rundgang durch die Messehallen

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    Die Lage vor dem Bürgerentscheid am 19. Januar wird in Düsseldorf als Dilemma bewertet: Die geplante Modernisierung für 123 Millionen Euro führe „in den Folgejahren zu Zins- und Abschreibungsaufwendungen, die durch entsprechenden Mehrerträge erwirtschaftet werden müssen“. Bliebe der Umbau aus, „muss die Messe Essen andererseits damit rechnen, weitere Veranstaltungen zu verlieren“.

    Minister Duin wünscht offenbar eine engere Kooperation und Koordination der Messe-Plätze. Erinnert wird an die wechselseitige Beteiligung der Messen Essen und Düsseldorf Ende der 1990er Jahre. „Die Messe Essen zog aus der Kooperation erheblichen Nutzen, insbesondere über den Zugang zu dem Auslandsnetzwerk der Messe Düsseldorf“, so die Analyse des Ministeriums. Heute sei Essen „eher national aufgestellt“.