Essen. . Profi-Diebe legten am Mittwoch drei Transporter der Essener Tafel lahm: Sie bauten aus den Kühlwagen die gesamten Auspuffanlagen aus, um die Katalysatoren zu klauen. Die Tafel musste die Lebensmittel in Leihwagen verteilen. „Hier waren Profis am Werk“, so die Polizei.

Schreck in der Morgenstunde am Steeler Wasserturm. Drei Kühlwagen der Essener Tafel waren am Mittwoch nicht mehr einsatzfähig, weil Langfinger in der Nacht zum Mittwoch die Katalysatoren geklaut hatten.

„Wir mussten uns erst drei Leihwagen beschaffen, damit wir die Waren zu unseren Verteil-Stellen bringen konnten. Das hat Verzögerungen gegeben, was nicht an unseren Fahrern lag“, schildert Jörg Sartor, Vorsitzender der Essener Tafel, die Probleme, die nach dem Diebstahl in Huttrop entstanden.

3000 Euro pro Katalysator

„Hier waren Profis am Werk“, bestätigten die Polizeibeamten bei der Aufnahme der Anzeige. „Solche Leute klauen auf Bestellung aus dem Osten begehrte und georderte Teile“, sagt Sartor. Das Ergebnis des nächtlichen Autoteilediebstahls neben der A40 konnten er und seine ehrenamtlichen Helfer sowie die Polizeibeamten sofort erkennen. Ohne die Fahrzeuge aufzubocken, hätten offensichtlich schlanke Menschen mit langen Armen die kompletten Auspuffanlagen unter den Kühltransportern der Tafel ausgebaut. Sartor: „Da kommt man sonst nur schlecht dran, haben uns Fachleute gesagt.“

Danach hätten die Langfinger die Katalysatoren aus den Steckverbindungen gelöst und Schalldämpfer mit Abgasrohr daneben an einen Baum gelehnt. „Unsere Helfer waren etwas geschockt: Wir konnten mit diesen Autos nicht mehr starten.“

Und so musste Sartor Mittwochmorgen seinen Fahrplan umwerfen und die Touren anders organisieren, bis drei kurzfristig gemietete Autos im Tafel-Einsatz waren. Für die Hilfsorganisation, die täglich Waren an 13 Verteil-Stationen liefert und darüber hinaus weitere etwa 60 Anlaufstellen bedient, ist dieser Katalysator-Klau ein herber Rückschlag. „Das sind 3000 Euro für die Katalysatoren. Hinzu kommen Reparaturkosten und die Fahrzeugmieten für mehrere Tage“, erläutert der Tafel-Vorsitzende. „Trotzdem müssen wir unseren Abholplan bei unseren Warenspendern einhalten.“

Hoffen auf Versicherung

Auch in den nächsten Tagen könne es bei der Verteilung zu Verzögerungen kommen, kündigt Sartor an. „Wir versuchen aber, so weit es geht, die gewohnten Zeiten einzuhalten.“

Nachdem die Polizeibeamten die Anziege aufgenommen hatten, wurden die drei Tafel-Transporter in eine Werkstatt gebracht. „Wir hoffen, dass die Versicherung uns den Schaden ersetzt“, fügt Jörg Sartor hinzu. Zu Beginn der nächsten Woche sollten alle Kühltransporter, wie gewohnt, wieder für die Essener Tafel unterwegs sein.