Essen. Am 1. Februar 2014 lösen IBAN und BIC die bisherige Kontonummer und Bankleitzahl ab. Für die Stadt Essen bedeutet die so genannte Sepa-Umstellung einen enormen Verwaltungsaufwand. Allein im Vorfeld musste sie 150.000 Mitteilungen an die Bürger verschicken.

Auf seinen Kontoauszügen findet man sie schon seit Monaten: die 22-stellige Internationale Bankkontonummer, IBAN, und die neue Internationale Bankleitzahl, BIC. Ab dem 1. Februar sollen beide bei Überweisungen und Lastschriften in Euro die bisherige Kontonummer und Bankleitzahl ersetzen. Sepa, der einheitliche Euro-Zahlungsraum, macht dies notwendig. Und bereitet auch Essens Stadtverwaltung eine Menge Arbeit. Am 14. Januar werden rund 170.000 Grundbesitzabgaben-Bescheide das Rathaus verlassen. Etwa 127.000 der Angeschriebenen nehmen am Lastschrift-Verfahren teil und werden mit den Bescheiden gleichzeitig über die Sepa-Umstellung informiert.

Schon am 2. Dezember hat die Stadt an Privatleute und Firmen 23.400 Sepa-Mitteilungen verschickt. „Die Briefe gingen an Bürger und Unternehmen, die Einzugsermächtigungen für städtische Forderungen erteilt haben – wie etwa Elternbeiträge für Kitas, Beiträge für Musikschulen, die Hunde- oder Gewerbesteuer“, erklärt Ralf Macher, Leiter der Zahlungsabwicklung in der städtischen Finanzbuchhaltung.

Stadt setzt bei Mitteilungen auf E-Mail und SMS

Die Stadt habe sich aber dagegen entschieden, auch Grundbesitzabgaben-Pflichtige in einer Extra-Mitteilung über die Umstellung zu informieren. „Wir haben damit Porto in Höhe von rund 51.000 Euro gespart“, so Macher. Wichtig sei, „dass von Bürgern und Firmen erteilte Lastschriften alter Art als neues, sogenanntes Sepa-Mandat weiter genutzt werden könnten“. Mit den Anschreiben würden die Bürger darüber informiert. „Die Leute müssen nichts unternehmen und sollen uns bitte auch nicht anrufen.“ Es sei denn, die von der Stadt mitgeteilte IBAN oder BIC sei falsch. „Das muss man uns dann natürlich melden. Damit wir es ändern können.“

Rund 2400 „Umrechnungs-Probleme“ in Sachen Sepa habe es bei der Stadt bereits gegeben. Macher: „Die Fehler sind uns aufgefallen. Aber es kann noch weitere geben.“ Die ersten Einzüge per Lastschrift ab 1. Februar würden es ans Licht bringen.

Für die Stadt bedeute Sepa mehr Arbeit. „Vor allem, wenn es um einmalige Zahlungen an uns geht.“ Selbst bei einem einmaligen Einzug müsse die Stadt jetzt 14 Tage vorher per Post oder Mail mitteilen, dass sie das Geld abbuche. Laut Macher möchte die Stadt in diesen Fällen mit möglichst vielen Bürgern per Mail oder SMS in Kontakt treten. „Sonst macht das Porto das Einzugsverfahren unwirtschaftlich.“