Wenn ein Baum in Essen plötzlich die Küche verdunkelt
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Essen-Altendorf. Ein Sturm entwurzelt 60 Jahre alten Baumstamm und drückt ihn gegen ein Haus in Altendorf. Ordnungsamt und Motorsägen helfen einer Rentnerin, wieder Tageslicht in ihre Wohnung zu bekommen.
„Draußen tobten Sturmböen, dann krachte es fürchterlich – und danach war es in meiner Küche dunkel.“ Hildegard Neumann konnte gar nicht fassen, was da gerade passiert war. Dabei hatte sie noch großes Glück. Denn die Äste und Blätter, die sich jetzt an die Fenster drückten, hätten auch die Scheiben durchschlagen können. Dann hätte die Rentnerin, die im vierten Stock in einem Haus an der Euskirchenstraße in Altendorf wohnt, noch andere Probleme lösen müssen. Dabei dauerte es fast zwei Wochen, bis Spezialisten aus Kettwig den abgeknickten und gegen die Hauswand drückenden Baum entsorgten.
Alles passierte am Morgen des Nikolaustages, als Sturmtief „Xaver“ mit seinen letzten Ausläufern über die Stadt fegte und dabei auch einen dicken Baum an der Euskirchenstraße umriss. Der vom Sturm entwurzelte Stamm fiel aber nicht seiner Länge nach in die Hintergärten, sondern krachte gegen die Rückwand des Nachbarhauses – in dem auch Hildegard Neumann wohnt. „In der Küche, im Schlafzimmer und im Bad war plötzlich alles dunkel“, erinnert sich die 90-Jährige noch heute äußerst ungern.
Grundstückseigentümer wurde nicht aktiv
Der Sturm zog ab, um dem umgestürzten Baum kümmerte sich allerdings niemand. Das Wochenende verging, und auch danach lehnte der vom Sturm gefällte Riese am Haus. „Ob der Baum Schaden an der Wand oder an anderen Fenstern angerichtet hatte, wusste niemand. Aber ich machte mir Sorgen, dass doch noch etwas passieren könnte“, schildert ihre Schwiegertochter.
Baum stürzt auf Wihnhaus
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Die befragte ihren Anwalt und bat schließlich das Ordnungsamt um Hilfe, da der Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Baum gestanden hatte, „sich nicht kümmerte, das Ding zu beseitigen.“
Bewohnerin erinnert sich noch an Pflanzung
„Gefahr im Verzug. Der Baum muss schnell beseitigt werden“, lautete das Urteil noch beim Ortstermin. Mit Hubsteiger, Kranwagen und Motorsägen rückten die Fachleute an, wollten den Baum erst über das Haus heben, entschieden sich dann aber für das Zersägen in Stücke, während der Kran den Stamm am Seil sicherte.
„Vor 60 Jahren hat den ein Mann gepflanzt“, erinnert sich Hildegard Neumann. So lange lebt sie schon in der 4. Etage des Hauses an der Euskirchenstraße. Sie und ihre Schwiegertochter bedanken sich für die flotte Hilfe aus dem Rathaus: „Jetzt ist es in der Wohnung wieder schön hell und die Sonne kann durch die Fenster hinein scheinen.“
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