Essen. . Der Stadt Essen fehlt das Geld, um ihre Schulen zu sanieren und zu modernisieren. Dies hat Folgen. Zum Beispiel für das Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele. Hier streichen Eltern und Lehrer am Wochenende auch schon einmal Klassenräume an. Der Sportplatz wurde aus Geldmangel vor einem Jahr geschlossen.
Wenn es um das Thema Sanierungen und Modernisierungen geht, wird so mancher Essener Schulleiter einsilbig. Dass die Toiletten zu wünschen übrig lassen, Unterrichtsräume nicht mehr vorzeigbar sind oder notwendige Ausstattungen fehlen, darüber möchte man nicht öffentlich reden. Schließlich will man neue Schüler gewinnen und diese nicht durch Mängel-Listen abschrecken. Christine Breimhorst, Rektorin des Gymnasiums an der Wolfskuhle in Steele, kann das verstehen, ist aber selbst für Offenheit. „Bei uns streichen Eltern und Lehrer an Wochenenden auch schon ‘mal Klassenräume an. Unser Sportplatz wurde geschlossen und der Boden unserer Sporthalle kann nur stückweise saniert werden. Die Stadt hat hierfür halt kein Geld.“
Breimhorst weiß, dass Maler-Arbeiten nicht zu den Aufgaben ihrer Kollegen zählen, sondern von der Stadt erledigt werden müssten. „Es gibt einen städtischen Bauführer, der für uns zuständig ist. Er ist auch sofort zur Stelle, wenn hier etwas ist. Aber wenn das Geld für einen Anstrich fehlt, fühlen wir uns wohler, wenn wir es selbst machen.“
Sportplatz vor einem Jahr geschlossen
Der Sportplatz der Schule wurde von der Stadt vor einem Jahr „endgültig geschlossen“, erzählt die Rektorin. „Der Platzwart ist vor einigen Jahren in Rente gegangen. Danach wurde der Platz nicht mehr gepflegt.“ Die Stadt verweise auf die mit einem Bus in fünf Minuten zu erreichende Sportanlage am Sachsenring. Breimhorst: „Für eine Sportstunde lohnt sich der Aufwand nicht.“ Ihre Schule würde Sport gerne als viertes Abitur-Fach anbieten. „Nur dafür müssten wir andere Voraussetzungen haben. Ein eigener Sportplatz wäre ein Traum.“ Der Linoleum-Boden der Schul-Sporthalle platze und reiße immer wieder auf. „Das wird dann ausgebessert. Eine Flickschusterei. Für einen neuen Boden ist kein Geld da.“
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Norbert Kleine-Möllhoff ist Leiter der Unesco-Schule. Sein Aufbaugymnasium im Südostviertel wurde 2009 für eine Million Euro energetisch saniert. Fenster wurden erneuert, das Dach, die Gebäude-Fassaden gedämmt. Möglich wurde dies durch Geld des Bundes aus dem Konjunkturpaket II.
Naturwissenschaftlicher Raum nicht renoviert
Wegen der schlechten Haushaltslage der Stadt könne aber zum Beispiel ein naturwissenschaftlicher Raum der Schule nicht renoviert werden. „Da fehlt eine ordentliche Bestuhlung, da fehlen auch Anschlüsse, um Experimente machen zu können.“ Seine Schule benötige auch noch Computer für den Sprachen-Unterricht, so Kleine-Möllhoff. Dem es lieber wäre, wenn von der einen Million Euro „250 000 Euro in die Ausstattung unserer Schule geflossen wären. Das war aber nicht möglich, weil das Geld nur für die energetische Sanierung verwendet werden durfte“.