Steele. .

Eine eigene Publikation, das „Magazin 276“, hat die Steeler Bürgerschaft schon. Nun sollen die Bilder laufen lernen und die Medienlandschaft um eine sehens- und hörenswerte Komponente erweitern: Auf Initiative des Mediengestalters Prof. Christian Börsing soll Anfang nächsten Jahres das „Steele TV“ starten. Ein Fernsehprogramm von und für Steeler Bürger.

„Habe Steele lieben gelernt“

Der Bielefelder Christian Börsing ist ein echter Tausendsassa. Er studierte Komposition und danach Musikwissenschaft an der Essener Folkwang Universität. Und weil er sein zweites künstlerisches Hauptfach dem Orgelspiel widmete, greift er schon seit 1996 als nebenamtlicher Organist der Evangelischen Kirche Kray in die Tasten. Auch als Mediendesigner hat sich der 38-Jährige schon versucht. Im hohen Norden, in Bremen. Doch weil er sieben Jahre seines Lebens in Steele verbracht hat und diesen Flecken Ruhrhalbinsel „lieben und schätzen gelernt hat“, kam er auf die Idee, ein Lokalfernsehen, das „Steele TV“, zu entwickeln.

Bei Eduard Schreyer, engagierter Vorsitzender der Steeler Bürgerschaft, rannte Börsing mit dem Vorschlag offene Türen ein: „Für uns ist dies eine wunderbare Möglichkeit, uns als funktionierender Bürgerverein zu präsentieren“, sagt Schreyer. Zudem wolle man die Gelegenheit nutzen, die Räume des erst im Oktober dieses Jahres bezogenen Steeler Stadtgartens „weiter mit Leben zu füllen“, wie Schreyers Mitstreiter Dieter Kunst ergänzt. Der Fotograf will das Projekt mit technischem Rat und als Ideengeber unterstützen. Und so wird das Hauptquartier von Steele TV auch im Stadtgarten etabliert.

Die Kooperation mit der Bürgerschaft ist in gewisser Art sogar Voraussetzung für das Steeler Bürgerfernsehen. Um Fördergelder zu erhalten, muss ein gemeinnütziger Verein einen Antrag bei der Landesanstalt für Medien stellen. Zudem trägt der Verein 20 Prozent der Projektkosten.

Börsing selbst sieht sich als Moderator und Coach, der Freiwilligen den Umgang mit der Technik zeigen, aber auch Medienkompetenz vermitteln möchte. Mitmachen darf jeder, selbst wenn er noch keine Erfahrung mit der Materie hat. Auch Auswärtige, „doch die Themen sind immer lokal“, betont Börsing. Wichtig sei jedoch das Engagement. Immerhin ist die Sache arbeitsintensiv und soll – wenn nach einem Jahr die Förderung ausläuft – selbstständig funktionieren. Ab Donnerstag will die Bürgerschaft auf dem Weihnachtsmarkt Mitstreiter anwerben.

Eine Doppelstunde pro Woche will Mediendesigner Börsing abhalten, hinzu kommen Termine am Wochenende. Rund 50 Prozent der Zeit entfällt auf den Unterricht, der Rest auf redaktionelle Arbeiten. „Aber es wird auch Hausaufgaben geben“, sagt Börsing schon jetzt.

Die Ausrüstung kann ausgeliehen werden, „aber auch digitale Videokameras, die ansonsten für Familienfeiern verwendet werden, sind durchaus brauchbar“, erklärt Börsing. Aber ganz wichtig ist: Allen Teilnehmern entstehen keine Kosten. „Wir machen hier ehrenamtliches Fernsehen“, betont Börsing. „Einsatz zählt, nicht Geld.“

Kreative Köpfe gesucht

Für sein Team sucht Christian Börsing bis zu 16 kreative und technikbegeisterte Mitstreiter. „Acht müssen es mindestens sein, wenn wir Mitte Januar 2014 beginnen“, sagt er. Fünf haben sich bereits gemeldet.

Die Produktion wird im Kabelprogramm „NRWision“ gezeigt, sind auch als Livestream zu sehen. Beiträge können auf „nrwision.de“ abgerufen werden.

Kontakt Steeler Bürgerschaft, Postfach 14 35 67, 45265 Essen; 0179-49 86 903; E-Mail: info@unser-steele.de