Essen-Borbeck. Auf dem Weihnachts-Markttag in Borbeck traten die Schüler des Gymnasiums Borbeck und der Traugott-Weise-Förderschule gemeinsam auf.

Manchmal bringt der Zufall Menschen zusammen - in diesem Fall steht es so auf dem Programmzettel. Und wenn die Musik alle verbindet, dann können sie doch auch gemeinsam auftreten. Gesagt. Getan. Zum ersten Mal standen gestern Jugendliche der Traugott-Weise-Förderschule (TWS) und des Gymnasiums Borbeck (Gymbo) auf der Bühne des Weihnachts-Markttages in Borbeck. Sie sangen und spielten, stellten verschiedene Stücke vor und erhielten begeisterten Applaus.

In Borbeck wurde schon von einem „Inklusionsprojekt“ gesprochen, weil behinderte und nicht-behinderte Jugendliche etwas gemeinsam unternehmen. Für die beteiligten Schüler und Lehrer ist es ein aufeinander Zugehen und sich dabei öffnen. „Alles andere ist doch viel zu hoch aufgehängt“, sagten sie gestern nach ihrem Auftritt. „Wir haben mit diesem Auftritt einen bescheidenen Anfang gemacht. Ein zartes Pflänzchen gegossen“, sind sich Astrid Henrichs-Schnellmann, Lehrerin an der Traugott-Weise-Schule und Stephan Müller, Musiklehrer am Gymnasium Borbeck, einig.

Profi-Musiker im Rahmen ihrer Möglichkeiten

Stephan Müller verbindet mit Norbert Hölter, ebenfalls Lehrer an der TWS, eine mehr als 40-Jährige Freundschaft, da sie gemeinsam in einer Band Skiffle-Musik machen. „Als wir dann den Programmzettel für den Weihnachts-Markttag bekamen, haben wir bemerkt, dass unser Gymbo-Chor und die Band der Traugott-Weise-Schule hintereinander dran waren“, beschreibt Stephan Müller. „Warum sollten wir daraus nicht eine gemeinsame Sache machen?“, habe Norbert Hölter gleich gefragt. „Folglich haben wir mit einigen Proben zwei gemeinsame Stücke entwickelt“, fügt Müller hinzu.

Den Anfang machte gestern Mittag „No Name“, die Schülerband der TWS. Danach folgten TWS-Band und Gymbo-Chor im Duett. Anschließend präsentierte der Chor noch einige weitere Lieder. Einen großen Auftritt hatte „No Name“ bereits am Samstagmittag auf dem Steeler Weihnachtsmarkt. Auf ihre Art und was ihre Möglichkeiten angeht, sind es fast Profis, die dort spielen.

Besucherrekord in Borbeck

Auch die ökumenische Eröffnung mit Pfarrer i.R. Heinrich Gehring und Domprobst Otmar Vieth war in der inzwischen langen Geschichte des Borbecker Weihnachts-Markttages eine Premiere. Das gute Wetter bescherte den Organisatoren einen Besucherrekord. Und einige Stände waren schon am Nachmittag ausverkauft.

Zahlreiche Gespräche zwischen den Besuchern, durchzogen von den verschiedenen Düften der Stände, markierten den familiären Charakter des Festes, das als alljährlicher Einstieg in den Advent gilt.