Essen. . Rot-Weiss Essen zeigt Gewalt suchenden Fans aus dem eigenen Lager die rote Karte: Am 17. November hatten Hooligans aus Essen während der Partie zwischen RWE II und MSV II Duisburger Fans verletzt. Bei dem Angriff soll es auch zu antisemitischen Drohungen gekommen sein.

In der öffentlichen Diskussion um den mehr als fragwürdigen „Auftritt“ von Hooligans vor der geplanten Vorführung einer Nazi-Doku beim Awo-Fanprojekt am 16. Oktober ist nahezu untergangen, dass es einen weiteren Übergriff von Schlägern aus der Fanszene von Rot-Weiss Essen gegeben hat: Unmittelbar nach dem Spiel der zweiten Mannschaft von RWE gegen die Amateure des MSV Duisburg am Sonntag, 17. November, auf der Sportanlage an der Seumannstraße in Altenessen wurden MSV-Fans von einer Gruppe von sieben bis acht Hooligans angegriffen (die WAZ berichtete im Lokalsport).

Zwei Duisburger wurden dabei erheblich verletzt: Bei dem Überfall sollen Zeugen zufolge auch folgende Worte gefallen sein: „Ich hau Dir aufs Maul, du Jude“, wie RWE-Vorstand Michael Welling auf Anfrage bestätigte. Die Polizei geht einer Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung nach. Von antisemitischen Äußerungen sei darin allerdings keine Rede, so Polizeisprecher Lars Lindemann.

Zwei Tätern droht der Vereinsausschluss

Die Angreifer waren während der zweiten Halbzeit der Partie von RWE II gegen den MSV II auf der Sportanlage erschienen. Die Täter sind inzwischen identifiziert, ihre Personalien hatten Polizeibeamte nach dem Überfall unweit der Seumannstraße aufgenommen.

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Wie Rot-Weiss Essen am Dienstag mitteilte, hat sich der Verein dazu entschlossen, gegen die Täter Stadionverbote auszusprechen. Auch mit zivilrechtlichen Konsequenzen müssen sie rechnen. Zwei der Männer seien zudem RWE-Mitglieder, so Michael Welling. Beide sollen nun aus dem Verein ausgeschlossen werden.

Anfang des Jahres war es beim Derby-Cup in der Essener Gruga-Halle bereits zu Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Fans der beiden Revierrivalen gekommen.

Die Ermittlungen gegen jene RWE-Fans, die Mitte Oktober die gepante Filmvorfühung beim Awo-Fanprojekt gesprengt haben, dauern nach Angaben der Polizei an.