Essen. Kein Anschluss bei der Telekom: Seit dem Umzug im Februar wartet eine Essener Familie auf die Dienstleistung. Erst fehlte bestelltes Baumaterial, nun erklärt der Anbieter die erneute Verzögerung mit dem Aufwand in einem Neubaugebiet. Inzwischen meldeten sich weitere Betroffene.
Ginge es nach der Zusage der Telekom im August, so hätte Familie Obermeyer aus Heisingen seit drei Wochen einen Festnetzanschluss. Und dann hätte es immerhin acht Monate bis zur Dienstleistung des Telefonanbieters gedauert (wir berichteten). Fakt ist aber, dass die Obermeyers an der Heisinger Straße weiterhin warten.
„Weder ist der Anschluss mittlerweile geschaltet, noch haben wir irgendeine Information von der Telekom erhalten, wann denn nun hiermit zu rechnen sei“, sagt Claus Obermeyer. Er habe sich wie zuvor schon zigfach telefonisch bis zum Beschwerdemanagement durchgekämpft. Das habe den Abschluss der Baumaßnahmen bestätigt. Nun seien Messtrupps im Einsatz.
Termin wurde verlegt
Dabei sollten alle Arbeiten zunächst im März erledigt sein, der Termin wurde dann auf Ende September verlegt, obwohl der Bauträger da schon in dem Neubaugebiet „alle baulichen Erfordernisse zum Schalten eines Telefonschlusses erledigt hatte“, sagt der Familienvater. Die Telekom wiederum argumentierte damals mit Baumaterial, das nicht geliefert worden sei.
Nun heißt es auf erneute Anfrage der Redaktion: „Grund für die Verzögerungen beim neuen Anschluss von Herrn Obermeyer ist in erster Linie der hohe Aufwand, der unsererseits betrieben werden muss, um das Neubaugebiet zu versorgen“, erläutert Georg von Wagner von der Telekom. Hintergrund sei ferner, dass das in diesem Bereich vorhandene Hauptkabel über keine weiteren freien Kapazitäten verfügt, so dass hier vollkommen neu geplant werden musste.
Kein Verlass aufs Handy
„Das führt im weiteren Verlauf auch zur Einbindung der kommunalen Behörden, deren Einwilligung zu unseren Planungen wir jeweils einholen und abwarten müssen“, so von Wagner weiter. Mittlerweile lägen alle Genehmigungen vor und das entsprechende Verzweigergehäuse, das in Zukunft Herrn Obermeyer versorgen werde, werde jetzt aufgestellt. Im weiteren Verlauf erfolgt die Glasfasermontage und eine ganze Reihe von Funktionstests. Georg von Wagner versichert: „Wir gehen davon aus, dass der Anschluss von Herrn Obermeyer Ende Oktober funktionieren wird.“
Claus Obermeyer ist inzwischen skeptisch, ob sich in diesem Jahr überhaupt noch etwas tun wird. Was die Lage zusätzlich erschwert, sei die Tatsache, dass bei ihnen am Rand des Schellenberger Waldes wegen einer begrenzten Netzabdeckung kein Verlass aufs Handy sei. Zudem bleibe das Vorgehen der Telekom schwer nachvollziehbar, wohnen sie doch in einer Großstadt, in einer Nachbarschaft, in der andere längst Anschlüsse hätten. Nicht alle, weiß Claus Obermeyer aber auch, denn neben zwei weiteren Häusern an der Heisinger Straße, habe er kürzlich bei einem Straßenfest weitere „Leidensgenossen“ aus der Neubausiedlung kennengelernt.