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Die Essener Vodafone-Beschäftigten geben sich nach einer „ergebnislosen“ Betriebsversammlung am Dienstag kämpferisch. Der Betriebsrat will Klage beim Arbeitsgericht einlegen, ferner sind Protest-Aktionen vor der Düsseldorfer Zentrale geplant.
Vodafone-Chef Fritz Joussen hat auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin bestätigt, dass sein Unternehmen sich aus der Festnetz-Technik verabschieden möchte. Nach Angaben der Gewerkschaften IG Metall und EVG bedeutet das am Standort Essen die Auslagerung von rund 660 Stellen, gegen die die Gewerkschaften massive Proteste angekündigt haben.
Kämpferisch geben sich die Essener Vodafone-Beschäftigten nach einer „ergebnislosen“ Betriebsversammlung am Dienstag. So will der Betriebsrat Klage beim Arbeitsgericht einreichen, um Einblicke in die Unterlagen zu erhalten, die zu der folgenschweren Entscheidung geführt haben. Vodafone will seinen Essener Standort komplett schließen. 660 Arbeitnehmer sollen zu den externen Dienstleistern Avato mit Sitz in Cottbus und zu der Gelsenkirchener Tectum Group ausgegliedert werden. „Bis heute haben wir alle Informationen nur über die Gewerkschaft erhalten. Dabei haben wir als Betriebsrat den Anspruch auf Akteneinsicht“, empört sich die Betriebsratsvorsitzende Lola Hort.
Bei der Versammlung am Dienstag sei deutlich geworden, dass dem geplanten Outsourcing keine Alternative als die betriebsbedingte Kündigung gegenüberstünden, so Hort weiter. „Wir können nur zusehen, dass wir diesen Scherbenhaufen irgendwie geregelt bekommen“, sagte Hort. Sie bemängelte, dass seitens des Arbeitgebers keine Bereitschaft bestehe, andere Lösungen als die Standort-Aufgabe zu diskutieren.
„Wir werden den Zustand so nicht hinnehmen“, sagte Hort. Bei einem Treffen mit den beiden Gewerkschaften am Donnerstag sollen weitere Maßnahmen besprochen werden. Unter anderem sei eine Protestaktion vor der Düsseldorfer Konzernzentrale geplant. „Die Mitarbeiter schreien förmlich nach Protest“, so Hort.