Essen. . Neue Termine statt Telefon: Familie Obermeyer wartet seit März auf einen Anschluss der Deutschen Telekom. Schuld sei eine fehlende Lieferung, erklärt der Anbieter jetzt. Und vertröstet die Essener Familie auf Ende September, die hätte dann sieben Monate lang gewartet.
Familie Obermeyer ist im Februar nach Heisingen gezogen, hat ihr neues Haus eingerichtet und inzwischen sogar Zuwachs bekommen. Allein einen Telefonanschluss gibt es bis heute nicht. Wenn Claus Obermeyer davon erzählt, spricht er von Erlebnissen mit der Deutschen Telekom. Seit sechs Monaten warten sie auf den Anschluss.
„Da uns unser bisheriger Anbieter hier am Rand eines größeren Wohnbaugebietes nicht mehr versorgen konnte, haben wir die Leistung bei der Telekom bestellt“, sagt der Familienvater. Und war zuversichtlich: „Da unser Bauträger alle baulichen Erfordernisse zum Schalten eines Telefonanschlusses erledigt hatte, gingen wir von einer schnellen Umsetzung aus.“
Telefonisch erhielten sie einen vorläufigen Schaltungstermin: 18. März. Nach einigen Bestätigungs-E-Mails und Schreiben ohne Datumszusagen folgte am 12. März die Zwischeninfo: Der Auftrag könne voraussichtlicherst zum 23. September ausgeführt werden.
Ursprünglicher Termin bereits verstrichen
„Wir sind aus allen Wolken gefallen!“ Eine gewisse Zeit ohne (schnelles) Internet wäre noch in Ordnung gewesen, aber über ein halbes Jahr ohne Festnetz-Anschluss? Und das in einer Gegend, wo auch aufs Handy nicht immer Verlass sei, sagt er: „Hier am Stadtteilrand mit Blick in den Schellenberger Wald ist die Netzabdeckung eher begrenzt. Somit sind wir auch mobil nur an einigen Stellen im Haus und je nach Wetterlage telefonisch erreichbar“. Das sei unabhängig vom Netzbetreiber.
Da die Familie die Situation nicht monatelang hinnehmen wollte, folgte ständiger Kontakt mit der Telekom. „Nach zahlreichen Versuchen über die Kundenhotline, immer neuen Erklärungen und nicht erfüllten Rückrufzusagen, schrieben wir an den Vorstand.“ Es gab immerhin eine Ansprechpartnerin samt persönlicher E-Mail-Adresse. Und einen neuen Termin: Am 13. August sollten die Baumaßnahmen zur Erweiterung der Anschlusskapazitäten abgeschlossen sein.
Telekom beruft sich auf ausstehende Materiallieferung
In der Zwischenzeit war ihre Tochter geboren, erzählt der Vater, der trotz dieser neuen Kapazitäten mit einem Telefonanschluss nicht so bald rechnen kann. Nicht vor dem 20. September. „Dies setzt der ganzen Story aus unserer Sicht die Krone auf“, sagen die Obermeyers, die zudem wissen, dass „zwei weitere Häuser an der Heisinger Straße betroffen sind.“ Und womöglich weitere, die im Neubaugebiet „Zur Waldesquelle/Im Oberfeld“ liegen.
Ob es bis zum Telefonanschluss im Neubaugebiet immer so lange dauert, darauf antwortet Telekom-Sprecher Georg von Wagner: „Ursprünglich hatten wir beabsichtigt, den Anschluss Mitte August zu schalten. Bedauerlicherweise ist das von uns bestellte Material nicht geliefert worden, weswegen wir zurzeit den Anschluss leider nicht realisieren können.“ Bei September soll es bleiben: „Wir gehen davon aus, dass der Anschluss spätestens bis zur 39. Kalenderwoche geschaltet ist.“ Dann lägen zwischen der ersten Terminangabe und dem Anschluss rund sieben Monate.