Essen-Altendorf. Der „Ring of fire“ soll am Samstag im Essener Krupp-Park leuchten und die englischen Richter des Guinness-Buches der Rekorde überzeugen. Das ganze findet im Rahmen eines Solidaritätsfest für den „Treffpunkt Altendorf“ statt.
Mehr als 10.000 Lichter bilden ein mehr als zwei Kilometer langes Band rund um den See im Krupp-Park. Machen genug Besucher bei dieser Aktion mit, ist das mindestens weltrekordverdächtig. Wird der „Ring of fire“ korrekt geschlossen, dann haben alle Beteiligten am Samstagabend den Weltrekord geschafft – vorausgesetzt die strengen Guinness-Buch-Richter erkennen alles an. Vorher beginnt am 28. September, um 17 Uhr, ein Fest im Park neben Altendorfer Straße und Berthold-Beitz-Boulevard mit dem Ziel, den „Treffpunkt Altendorf“ mit seiner Nachbarschaftsberatung zu erhalten.
Petra Koch und ihr Team vom Förderverein „Treffpunkt“ haben in den letzten Wochen viel organisiert, Termine abgesprochen, Genehmigungen beschafft. „Jetzt steht alles. Wir hoffen auf gutes Wetter am Samstag und viele unterstützende Besucher“, sagt Koch. Auf der Bühne am See stehen eine türkische Saz-Gruppe, die Rapperin C-One, die Gruppe „Erreciton“, die Sängerin Tiana und zum Finale die Gruppe „Ruhrschnellweg“. Info- und Verpflegungsstände betreiben Vereine aus der Nachbarschaft. Teilweise übernehmen Betriebe aus dem Stadtteil das Sponsoring. „Wer helfen möchte, ist willkommen“, sagt Petra Koch.
Unterstützung durch "Ruhrvolunteers"
Der Weltrekordversuch zum „Ring of fire“ startet am Samstag, um 20 Uhr, mit der Ausgabe der Knicklichter an die Besucher. Während „Ruhrschnellweg“ spielt folgen Tipps, damit alle das große Band fluoreszierender Lichter um den See bilden. Dunkel genug ist es dann bereits.
Die Idee einer Lichterkette ist nicht neu. Ein ähnlicher Rekord endete in Übersee bei eher bescheidenen 820 Metern. „Das machen wir im Vorbeigehen“, ist sich Petra Koch sicher. Natürlich gelinge das nur, „wenn sich alle solidarisieren und mit dem Stadtteil identifizieren“. Koch: „Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen und zeigen: Altendorfer halten zusammen.“ Hilfe kommt auch von den „Ruhrvolunteers“. 2010, im Jahr der Kulturhauptstadt, engagierten sie sich als Helfer für viele Projekte. Am Samstag wollen 15 Ehrenamtliche den Feuerring mit leuchten lassen.
Letzter Bulle musste absagen
Die Bewerbungsunterlagen an das Guinness-Buch sind in London angekommen. Die Korrespondenz ist „very british“. „Zum Glück haben wir einen Doktor für Englische Literatur in unseren Reihen“, sagt Förderverein-Vorsitzende, „er hilft uns beim Übersetzen des Kleingedruckten und beim Briefwechsel.“
Geregelt ist jetzt fast alles – auch der Auf- und Abbauplan. Koch und ihre Mitstreiter hoffen, dass am Samstagabend manches bekannte Gesicht beim Rekordversuch zu sehen sein wird. Berührungsängste beim Werben kennt sie keine.
Beinahe hätte Henning Baum, Essens „letzter Bulle“, vor Ort ermittelt. Doch er fahndet bei Dreharbeiten. Seine Kollegin Tatjana Clasing, die in der TV-Serie die Barfrau Uschi spielt, urlaubt gerade. Sie habe aber zugesagt, den Förderverein bei einer anderen Aktion zu unterstützen. „Sie hat sich persönlich bei mir auf dem Handy gemeldet“, freut sich Petra Koch. „Das zeigt, dass wir mit unserer Aktion richtig wahrgenommen werden.“